de:betriebsarten
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+ | ====== Betriebsarten ====== | ||
+ | Die Art, wie Informationen einem HF-Signal mitgegeben werden können, kann sehr unterschiedlich sein. Wurden in der Frühzeit der funkentelegraphischen Kommunikation Morsezeichen durch simple Ein-Aus-Tastung eines Signals übermittelt, | ||
+ | Im **Sender** kann bei neuzeitlicheren Geräten die **Modulationsart** vorgewählt werden, im **Empfänger** muss entsprechend die **Betriebsart** richtig gewählt werden, um das Signal zu demodulieren. | ||
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+ | ==== A1 ==== | ||
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+ | Unter **Continuous Wave** oder **CW** wird die Betriebsart gewählt, bei der ein unmodulierter Träger mit der Sendefrequenz im Rhythmus der Morsezeichen ausgestrahlt wird; teils wird diese Betriebsart als **Telegraphie tonlos** bezeichnet. | ||
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+ | Die Sendetechnik ist durch einfache Tastung resp. Unterbrechung des Sendesignals sehr einfach, zum Empfang muss allerdings das Signal mit einem Telegraphie-Überlagerungsoszillator gemischt und somit hörbar gemacht werden, in einem einfachen AM- Rundfunkempfänger wird höchstens ein Rauschen im Rhythmus der Morsezeichen hörbar. | ||
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+ | Mit dem Schalter **Telegraphieüberlagerer** oder **BFO** wird das Signal des Hilfsoszillators eingeschaltet, | ||
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+ | Behelfsmässig können CW-Signale auch mit einem Audionempfänger, | ||
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+ | ==== A2 ==== | ||
+ | Als **Telegraphie tönend** wird eine Betriebsart bezeichnet, bei der ein Träger, der mit einer Tonfrequenz moduliert ist (in der Frühzeit der Sendertechnik wurde hierzu die Frequenz des Spannungsgenerators herbangezogen), | ||
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+ | Im Gegensatz zum unmodulierten Träger eines CW-Senders kann das Signal in A2 von einem normalen AM-Empfänger, | ||
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+ | ==== A3 ==== | ||
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+ | Für den Rundfunkempfang auf Mittel- und Langwelle und auch im Telephoniebetrieb der frühen militärischen Funkgeräte wird die **Amplitudenmodulation** eingesetzt, welche mit einfachen Empfängern vom Detektorempfänger bis zum komplexen Superhet empfangen werden kann, ohne dass ein Telegraphie - Überlagerer notwendig ist. Moderne Bezeichnung dieser Modulationsart ist **A3E**. | ||
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+ | {{: | ||
+ | Durch die aufmodulierte Tonfrequenz wird die Breite der Hüllkurve des Sendesignals moduliert; der **Modulationsgrad** errechnet sich aus (a-b)/(a+b) * 100%. Ein einfacher Detektor resp. eine Röhren- oder Halbleiterdiode reicht zur Demodulation aus. | ||
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+ | {{: | ||
+ | Der Energie- wie auch der Bandbreitenbedarf ist mit Amplitudenmodulation ausgesprochen gross: Ein Grossteil der Sendeenergie steckt im Trägersignal, | ||
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+ | Ampitudenmodulierte Signale sind anfällig für Ausbreitungsstörungen (Fading), Prasseln und Knacksen durch statische Entladungen und Funkenflug an Generatoren, | ||
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+ | ==== A3J ==== | ||
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+ | Die zeitgemässe Bezeichnung der Modulationsart **Einseitenband** oder ** Single Sideband** wäre eigentlich **J3E**. | ||
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+ | Zur effizienteren Ausnutzung der Sendeenergie und Bandbreite wird die **Einseitenbandmodulation** eingesetzt: Hier wird lediglich ein Seitenband übertragen, | ||
+ | Mit dem Verzicht auf die Ausstrahlung des zweiten Seitenbands kann auch Bandbreite im Frequenzspektrum eingespart werden. | ||
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+ | Die 1959 eingeführte Kurzwellenstation [[SE-222]] von [[Zellweger]] war mit dem konsequenten Einsatz der Einseitenbandmodulation zur Zeit ihrer Einführung eine führende Technologie. SSB-Signale sind weniger anfällig auf selektives Fading und Prasselstörungen durch Funken. | ||
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+ | In einer Aussendung in **Einseitenbandmodulation** kann das obere oder untere Seitenband ausgestrahlt werden, wird am Empfänger die falsche Einstellung gewählt, ist die Aussendung unverständlich.\\ | ||
+ | In der militärischen und kommerziellen Kommunikation wird konsequent nur die Nutzung des **oberen Seitenbands (USB)** eingesetzt, im Amateurfunk wird auf Frequenzen unter 10 MHz in **LSB** und auf Frequenzen oberhalb von 10 MHz in **USB** gesendet, | ||
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+ | Zum Empfang muss im Empfänger anstelle des Trägersignals ein Hilfsträger zugemischt werden. In hochwertigen Empfängern kommt ein Oszillator mit einer fixen Frequenzdifferenz zur Zwischenfrequenz zum Einsatz, in einfacheren Geräten wird der BFO (Telegraphieüberlagerer) dazu eingesetzt. Um die Sprachverständlichkeit zu optimieren, muss das zugemischte Trägersignal im korrekten Abstand zum Empfangenen Einseitenbandsignal liegen, ansonsten sind die Frequenzen zu tief, oder zu hoch, die Stimme des Sprechers quäkt wie Mickey Mouse. Eine Feinabstimmung ist deshalb zum Einseitenbandempfang voraussetzung. | ||
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+ | Eine spezielle Spielform ist die Aussendung eines Signals mit unterschiedlichen Audioinformationen in beiden Seitenbändern eines Signals (meist mit unterdrücktem Träger), bezeichnet als **ISB**, " | ||
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+ | ==== F3 ==== | ||
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+ | Die **Frequenzmodulation**, | ||
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+ | Auf den höheren Frequenzbereichen ober von 30 MHz resp. dem oberen Ende des Kurzwellenbereichs spielt die Signalbandbreite resp. der Kanalabstand eine untergeordnete Rolle. FM-Signale haben eine deutlich bessere Audioqualität und Verständlichkeit, | ||
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+ | Bei einem frequenzmodulierten Sender muss die Sendefrequenz im Takt der Modulation in einem engen Bereich schwanken, im Empfänger ist zur Demodulation der Einsatz eines Limiters (zum Eliminieren ampitudenmodulierter Signalanteile, | ||
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+ | Im Gegensatz zum UKW-Rundfunk, | ||
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+ | ==== FSK ==== | ||
+ | Zum Fernschreibbetrieb wird meist das FSK-Verfahren (" | ||
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+ | Alternativ kann ein Einseitenbandsignal mit einem Audiosignal mit zwei unterschiedlichen Tonhöhen moduliert werden, um die Fernschreibsignale zu übertragen, | ||
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+ | Eine ähnliche Betriebsart ist die Übertragung von Bilddaten in einem frequenzmodulierten Signal als " | ||
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+ | ==== Hell === | ||
+ | Ein gänzlich anderes Fernschreibverfahren ist das nach Rudolf Hell benannte **[[wpde> | ||
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+ | Empfängerseitig werden die Hell-Signale dem Hell-Schreiber zugeführt, wo eine Schreibschnecke elektromagnetisch ein Farbband auf einen Papierstreifen presst und somit den Text als Klartext auf einen Telegrammstreifen druckt. | ||
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+ | In der Schweiz waren kommerziell von Siemens erhältliche Hell-Schreiber auf den Grossstationen im Korps- resp. Armeerahmen im Einsatz, zur Übermittlung bei der Truppe wie mit dem deutschen Feld-Hellschreiber kam das Hell-Verfahren in der Schweiz nie zum Einsatz. | ||
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+ | ==== Modulationsarten ==== | ||
+ | Die Bezeichnungen für die verschiedenen Betriebs- und Modulationsarten haben sich im Laufe der Jahr(zehnt)e verändert, neue kamen dazu, die Nomenklatur wurde immer verwirrender... | ||
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+ | Auf den Gerätefrontplatten finden sich die Bezeichnungen in unterschiedlicher Form, je nachdem, ob die englische oder deutsche Schreibweise der Abkürzungen zur Verwendung kam, etc. | ||
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+ | Die heute gültige **ITU-Nomenklatur** wurde 1982 eingeführt und besteht aus einer neunstelligen BBBBMSIDX Bezeichnung, | ||
+ | Üblicherweise wird nur die Kurzform MSI, also eine dreistellige Bezeichnung, | ||
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+ | < | ||
+ | ^ Bezeichnung ^ historisch ^ " | ||
+ | | CW | Telegraphie tonlos | A1 | A1A | Morsetelegraphie mit unmoduliertem Träger | Amateurfunk | | ||
+ | | MCW | Telegraphie tönend | A2 | A2A | Morsetelegraphie mit tonmoduliertem Träger | Flugfunk - Baken | | ||
+ | | AM | Telephonie | A3 | A3E | Telephonie, amplitudenmoduliert | Rundfunk LW, MW, KW; Flugfunk | | ||
+ | | SSB (LSB/USB) | SSB (Einseitenband) | A3J (A3A) | J3E | Telephonie Einseitenband, | ||
+ | | SSB (LSB/USB) | SSB (Einseitenband) | A3J | R3E | Telephonie Einseitenband, | ||
+ | | FSK | - | F1 | F1B | Funkfernschreiben mit umgetastetem Träger (Frequency Shift Keying) | Funkfernschreiben | | ||
+ | | FM | Telephonie FM | F3 | F3E | FM Telephonie | Rundfunk UKW, militärisch oft NBFM (Schmalband - FM) | | ||
+ | | FAX | Faksimile | F4 | F1C (F3C) | FM Faksimile (analoges Faksimile) | Wetterkarten KW-Faksimile| | ||
+ | | ISB | Independent Side Band | B8 | B8E | Independent Side Band | Kurzwellen - Zuspielungen (Feeder) (obsolet) | | ||
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