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Diversity

Diversity-Empfang bezeichnet eine Empfangstechnologie, bei der zur Verbesserung der Übertragungssicherheit auf verschiedenen Kanälen derselbe Inhalt übertragen wird, damit wird eine Redundanz erzielt, beim Ausfall eines Verbindungskanals wird die Informationen praktisch unterbruchsfrei auf einem andern übertragen.

mögliche Anwendungen sind

Antennendiversity

Beim Raumdiversity empfangen mehrere Antennen (in der Regel werden diese in gleicher Ausrichtung aber mit einem Abstand von mindestens einem Zehnfachen der Wellenlänge montiert) auf derselben Frequenz, das stärkste Antennensignal wird auf den Empfänger übergeleitet.

Dazu muss in der Regel die HF-Stufe und evtl. sogar die Mischstufe bis zur ZF im Empfänger doppelt vorhanden sein resp. es müssen zwei Empfangszweige oder Empfänger eingesetzt werden.

Im kommerziellen Kurzwellenfunk kann dies so umgesetzt werden, dass mehrere Empfänger in einem Array mit unterschiedlicher Antennenspeisung auf dieselbe Übertragungsfrequenz abgestimmt sind und jeweils die ZF des Empfängers mit dem höchsten Pegel weiterverarbeitet wird.

Dadurch können Ausfallserscheinungen durch Fading kompensiert werden, da es dabei durch Reflexionen an einem Standort zur Dämpfung oder Auslöschungen des Signals kommen kann.

Beim ähnlich funktionierenden Polaritätsdiversity wird der Effekt ausgenutzt, dass das Fading meist nur eine Polarisationsebene betrifft und man mit Zusammensschaltung zweier Antennen mit rechtwinklig zueinander stehenden Polarisationsebenen eher ein brauchbares Signal empfangen kann.

Frequenzdiversity

Dasselbe Signal wird auf verschiedenen Kanälen ausgestrahlt, empfangsseitig wird es in verschiedenen auf die einzelnen Arbeitsfrequenzen abgestimmten Empfänger(zweigen) empfangen und jeweils das Signal mit der stärksten ZF (oder NF) an den Hörer weitergegeben.

Diese Technologie wurde von den grossen internationalen Kurzwellenstationen in den Sechziger- bis Neunzigerjahren eingesetzt, um der Hörerschaft in einer der bis zu acht parallel ausgestrahlten Frequenzen möglichst ungestörten Empfang zu ermöglichen.

Der unterbrechungsfreie Empfang hat allerdings am Empfangsstandort einen Empfänger mit einer schnell reagierenden Scan-Funktion zur Voraussetzung, bei Signalpegelabfall schaltet der Empfänger auf eine optimalere Frequenz desselben Signals um (ähnlich wie beim AF RDS-Betrieb im Autoradio, wo sich der Empfänger bei der Weiterfahrt und Schwächerwerden eines Signals eine andere Frequenz mit demselben Programminhalt sucht und automatisch umschaltet).

Zeitdiversity

Derselbe Nachrichteninhzalt wird mit etwas Zeitversatz doppelt gesendet und empfängerseitig gespeichert, verglichen und nur der unbeeinträchtigte Inhalt ausgegeben.

Diese Technologie kommt beim Funkfernschreiben in gewissen Betriebsarten zum Einsatz, da diese Anwendung besonders kritisch ist, ein Ausfall eines Zeichenschritts macht den Text unlesbar: die Zeichen werden mit etwas Zeitversatz doppelt ausgestrahlt, verglichen und die ungestörten resp. unverstümmelten Zeichen ausgegeben.

Eine ähnliche primitivere Anwendung war die doppelte Ausstrahlung und der Vergleich der Lochstreifen des empfangenen Inhalts, die zu einem Lochstreifen mit unverstümmeltem Inhalt zusammengeführt werden.

de/diversity.txt · Zuletzt geändert: 2019/04/21 08:57 von 127.0.0.1