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E-611: Hallicrafters SX-23
Allwellenempfänger SX-23; hergestellt von Hallicrafters Co., Chicago IL.
Technische Daten
- Frequenzbereich: 540 kHz - 34 MHz, vier Bereiche (540 kHz - 1.7 MHz / 1.7-5.2 MHz / 5.2-16.5 MHz / 11-34 MHz) sowie vier gespreizte 80 - 10 m Afu-Bänder
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 110 - 125 V
Dimensionen
- 480 x 235 x 318 mm, 23 kg
Der SX-23 besitzt ein 48 x 23,5 x 31,8 cm grosses Metallgehäuse, ein Klappdeckel erlaubt den Zugang zum Geräteinneren beispielsweise zum Röhrentausch.
Zubehör
Bedienung
Der Super Skyrider SX-23 hat ein für Hallicrafters- Geräte einzigartiges Art Deco - Gehäuse. Im Gegensatz zu früheren Hallicrafters - Empfängern ist die runde Metallskala wie bei allen späteren Geräten üblich hinter einer Blende verschwunden, allerdings ist die Skala nicht transparent und von hinten beleuchtet. Die Rundskala dreht sich hinter einem sektorförmigen Sichtfenster, das linke Sichtfenster ist für den Zeiger des S-Meters und das rechte zeigt mechanisch das eingestellte Band an.
Gleich unter der Hauptskala findet sich der Bandschalter, links finden sich die Markierungen der vier gespreizten Amateurfunkbänder, rechts die ungespreizten „General coverage“ - Bereiche, mit 540 kHz - 1,7 MHz, 1,7 - 5,2 MHz, 5,2 - 16,5 und 16,5 - 34 MHz deckt das Geräte die gesamte Mittel- und Kurzwelle ab. Der Hauptabstimmknopf wurde bei meinem Gerät durch einen mit Feintrieb ersetzt, im Original befindet sich hier ein „steering wheel knob“. In den gespreizten Kurzwellenbereichen wird die Frequenz anhand einer Logskala und Kalibrationskarte bestimmt.
Links neben der Hauptskala findet sich der Regler für den BFO zum CW-Empfang (bei meinem Gerät fand der „steering wheel knob“ hier eine Zweitverwendung), darunter die Drehregler für die Tonblende, welche wie für frühe Hallicrafters - Empfänger typisch mit dem Netzschalter gekoppelt ist, daneben die Regler für den A.F.Gain (die Lautstärke) und den R.F.Gain (die Hochfrequenz - Verstärkung). Zuunterst neben der Kopfhörerbuchse die Schalter für den Störbegrenzer und ein Sende- Empfangsumschalter zum Einsatz des Empfängers in einer Amateurfunkstation in Zusammenarbeit mit einem Sender.
Rechts unter auf der Frontplatte findet sich unten der Bandbreitenschalter, der mit dem Regler für die A.V.C., die automatische Regelung der HF-Verstärkung gekoppelt ist. Mit abgeschalteter AVC lässt sich ein schmales Quarzfilter für den Telegraphieempfang, ein etwas breiteres für Telephonieempfang und das schmale Spulenfilter schalten, in den rechten Positionen ist die AVC aktiviert, an Filtern sind das Telephonie - Quarzfilter und das schmale und ein breites Spulenfilter wählbar.
Technisches Prinzip
Vom Antennenanschluss wird das HF-Signal zunächst einmal verstärkt (6SK7) und wird im ersten Mischer (6SA7) auf die Zwischenfrequenz vom 455 kHz umgesetzt; im Oszillator wird eine 6SJ7 eingesetzt. Nach zwei ZF-verstärkerstufen (6SK7, 6SK7) wird das Signal demoduliert (6SQ7) und nach einer Vorverstärkung auf die NF-Endstufe gegeben (6F6). Der BFO (6SJ7) wird zum CW- und Einseitenbandempfang zugeschaltet. Zur Regelung in der AVC kommt eine 6B8 zum Einsatz, im Noise Limiter die Doppeldiode 6H6. Als elfte Röhre wird im Netzteil die Zweiweggleichrichterröhre 80 eingesetzt.
Röhrenbestückung
V1 (6SK7, HF-Vorstufe); V2 (6SA7, Mischstufe); V3 (6SJ7, Oszillator); V4 (6SK7, 1. ZF-Stufe); V5 (6SK7, 2. ZF-Stufe); V6 (6SQ7, Demodulation und NF-Verstärkung); V7 (6F6, NF-Endstufe); V8 (6SJ7, Telegraphieüberlagerer / BFO), V9 (6B8, AVC); V10 (6H6, Störbegrenzer).
V11 (80, Netzgleichrichter).
Entwicklung
Einsatz
Über den Einsatzzweck des E-611 / Hallicrafters SX-23 liegen mir keine näheren Informationen vor. Wie Rudolf Ritter berichtet, war ein SX23 der Empfänger, der beim überstürzten Aufbau eines Abhorchdienstes nach dem 27. August 1939 eilends in einem Amateurfunk-Fachgeschäft „requiriert“ worden war. Nachträglich wurde das Gerät von der Kriegstechnischen Abteilung dann doch noch käuflich erworben.