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E-625: HRO-7
Allwellenempfänger HRO-7; hergestellt von der National Company Inc., Malden MA.
In unterschiedlichen Zusammenstellungen der von der Schweizer Armee eingesetzten Geräte werden zahlreiche Empfänger von National angeführt, welche bei der Schweizer Armee meist in geringen Stückzahlen im Einsatz waren.
Darunter fällt auch der HRO-7T, das Nachfolgegerät des ebenfalls in wenigen Exemplaren eingesetzten HRO, für welches von Telefunken Zürich ein Rack zur Aufnahme von Speisegerät, Lautsprecher und Spuleneinschüben hergestellt worden war.
Technische Daten
- Frequenzbereich: 0,05 - 30 MHz (standardmässig 4 Spuleneinschübe 1,7 - 4 / 3,4 - 7,2 / 7 - 14 / 13 - 30 MHz, optional Spuleneinschübe 900 - 2050 kHz, 480 - 960 kHz, 180 - 430 kHz, 100 - 200 kHz und 50 - 100 kHz. Analogskalen und „Micrometer dial“ als Logskala.
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 110-120 / 220-240 V (Power Supply 697)
- Akku / Batteriebetrieb: optional Zerhacker für 6 V (686B)
Dimensionen
- 495 x 280 x 260 mm, 29,5 kg
Zubehör
Als Option war der Zerhacker zum 6V-Betrieb mit der Bezeichnung 686S separat lieferbar. Ebenso gehörten der Eichmarkengeber und der FM- Produktdetektor nicht zum Lieferumfang des Originalgeräts, das Zubehör kann an einem Anschlusssockel an der Geräterückseite eingesteckt werden.
Ein Lautsprecher ist nicht eingebaut, der Lautsprecherausgang des HRO-7 ist hochohmig, üblicherweise kam ein Lautsprecher National MCR oder der Rack- Lautsprecher RFSH mit eingebautem Ausgangstransformer zum Einsatz. Bei alleinigem Kopfhörerbetrieb kann gemäss Bedienungsanleitung zur Stromersparnis die Endröhre gezogen werden.
Bedienung
Der HRO-7 T ist ein Einfachsuper, zur Bereichswahl werden wie beim klassischen HRO Spulensätze verwendet, die wie Schubladen in den Empfänger eingeschoben werden. Auf den Spulensätzen ist eine Vergleichstabelle von Anzeige am Mikrometer - Abstimmknopf und Empfangsfrequenz aufgedruckt, jeweils für die Betriebsarten Allwellenempfang („General Coverage“) und Bandspreizung für ein Amateurfunkband.
Das Äussere des Geräts ähnelt noch sehr stark dem des HRO, allerdigs wurde das Gerät kosmetisch deutlich überarbeitet: In der Mitte der Frontplatte werden unten die Spulensätze eingeschoben, darüber findet sich der „Micrometerdial“, in den Skalenfensterchen des Abstimmknopfes werden nur die Log - Skalenwerte und keine absoluten Frequenzwerte angezeigt. Rechts und links des Abstimmknopfes findet sich die Kopfhörerbuchse resp. der Schalter für die AGC.
Im linken Anteil der Frontplatte unterhalb des S-Meters finden sich die Regler für den Noise Limiter, den AF Gain (die NF - Verstärkung, also der Lautstärkeregler), den Tonblendenschalter und den BFO - Tonhöhenregler. Ganz rechts finden sich oben die Regler für das Quarzfilter, der Phasing- und der Bandbreitenregler. Darunter der Schalter für die Anodenspannung (B+), die jeweils zum Wechsel der Spuleneinschübe unbedingt abgeschaltet werden muss, zuunterst der Regler für den RF Gain (die Hochfrequenzverstärkung).
Der Empfänger selbst verfügt nicht über einen Umschalter zwischen „General coverage“ und Bandspreiz - Betrieb: umgeschaltet werden die einzelnen Spulensätze, indem an den vier Spulenelementen die kleinen Schrauben in die nebenliegende Position geschraubt werden.
Technisches Prinzip
Technisch handelt es sich beim HRO-7 um einen Superhet mit zwei HF-Vorstufen: Das Antennensignal wird nach einem ersten abgestimmten Kreis der ersten HF-Verstärkerstufe (V1: 6K7) und nach dem zweiten abgestimmten Kreis der zweiten HF-Verstärkerstufe (V2: 6K7) zugeführt. Nach Mischung mit dem Oszillatorsignal (V7: 6C4) in der Mischstufe (V3: 6J7) entsteht die Zwischenfrequenz von 456 kHz.
Die Zwischenfrequenz passiert nun das Lamb- resp. Quarzfilter, hier kann die Bandbreite geregelt und mittels Phasing bereits ein Störsignal unterdrückt werden, bevor das ZF-Signal in zwei ZF-Stufen (V4: 6K7 / V5: 6K7) verstärkt und einer 6H6 (V6) als Demodulatorröhre zugeführt, diese wirkt auch als AVC-Verstärker. Nach einer NF-Vorstufe mit einer 6SJ7 (V11) folgt die NF-Endstufe mit einer 6V6GT (V12). Zum A1 / CW-Empfang wird hier das Signal des Beat Frequency Oscillators (V9: 6J7) eingespiesen. Im Noise Limiter wirkt eine 6H6 (V10).
Wie beim klassischen HRO werden die Heiz- und Anodenspannungen im Netzteil 697 (mit dem „doghouse“ = Hundehütten - Design, wer's einmal gesehen hat, weiss wovon ich spreche) mit einer 5Y3GT als Gleichrichterröhre aufbereitet und mit einem Stabilisator 0A2 (V8) im Gerät stabilisiert.
Röhrenbestückung
V1 (6K7, 1. HF-Vorstufe); V2 (6K7, 2. HF-Vorstufe); V3 (6J7, Mischstufe); V7 (6C4, Oszillator); V4 (6K7, 1. ZF-Stufe); V5 (6K7, 2. ZF-Stufe); V6 (6H6, Demodulator, AVC-Verstärker); V9 (6J7, Telegraphieüberlagerer / BFO); V10 (6H6, Noise Limiter); V11 (6SJ7, NF-Vorstufe); V12 (6V6GT, NF Endstufe).
Im Power Supply 697 Gl (5Y3GT, Netzgleichrichter), V8 Stabilisator 0A2.
Entwicklung
Der HRO-7 war das Nachfolgegerät der langlebigen HRO-Serie mit kosmetischen Anpassungen und installierten Störaustaster.
Für die Geräte im Einsatz bei der Schweizer Armee fertigte Telefunken Zürich ein spezielles Holzrack, in welchem das „doghouse“ Power Supply 697 (das Netzspeisegerät) und der schaltbare Lautsprecher untergebracht waren, dazu Platz zur Unterbringung der Spuleneinschübe.
Dieses von Telefunken gefertigte Rack fehlt leider noch in meiner Sammlung, falls sich also noch irgendwo eines findet, wäre ich sehr interessiert.