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E-638
Telefunken E 108 Lw/4, E-638; hergestellt von Telefunken AG, Ulm.
Der schwere Telefunken E 108 Lw/4 war unter der Bezeichnung E-638 bei der Schweizer Armee im Einsatz, für die Funküberwachung wurden 1960/63 acht Geräte beschafft.
Technische Daten
- Frequenzbereich: 10 - 1800 kHz, Analoganzeige, max. 2 kHz
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 110 - 240 V Wechselstromnetz
Dimensionen
- 555 x 480 x 590 mm, 75 kg
Zubehör
- SSB/ISB - Adapter BP102
- Fernschreibkonverter Tg Fs 127
Bedienung
Der Telefunken E 108 ist ein in der Mitte der fünfziger Jahre entwickelter Längst- bis Mittelwellenempfänger, er deckt den Bereich von 10 - 1800 kHz in sechs Bändern ab; verwandt ist der E 108 mit dem Allwellenempfänger E 104.
Das Gerät ist mit 555 x 480 x 590 mm und einem Gewicht von 75 kg ausgesprochen voluminös ausgefallen, dies dürfte der Grund sein, dass etliche E 108 „aus dem Weg geräumt “ worden sind. Versorgt wird der Empfänger mit Wechselspannungen zwischen 110 und 240 V.
Das oberste Drittel der Frontplatte nimmt die Linearskala ein.
Im linken unteren Frontplattenquadranten finden sich in drei Reihen die Bedien- elemente: zuoberst der Einstellknopf für den BFO mit +/- 3 kHz Regelbereich, der Schalter für den Eichmarkengeber und der Betriebsartenschalter. In der mittleren Reihe die Einstellung für den NF-Ausgangspegel und die Schwundregelungszeitkonstante und zuunterst der Bandbreitenschalter und die Regler für NF- und HF-Verstärkung. Neben den Kopfhörerbuchsen findet sich ein Schalter für ein NF-Filter („Tonsieb“).
Im rechten unteren Frontplattenquadranten findet sich oben das Messinstrument, welches zur Anzeige von Feldstärke und NF-Ausgangspegel umgeschaltet werden kann. Darunter sind der Hauptabstimmknopf (mit mechanisch schaltbarer 1:10 / 1:160 Untersetzung) und der Bereichsschalter, der mit einiger Kraft betätigt werden muss, angeordnet.
Technisch arbeitet der Empfänger in den Bereichen 1, 4 und 5 mit einer ersten Zwischenfrequenz von 80 kHz und in den Bereichen 2, 3 und 6 von 320 kHz, die zweite Zwischenfrequenz liegt bei dem Doppelsuperempfänger gleich wie beim E 104 bei 525 kHz. Über die Schaltung gibt das ausgezeichnete Empfängerhandbuch Auskunft.
Optional konnte der E 108 mit dem FSK-Demodulator Fs Tg 127 zum Funkfernschreib- Empfang eingesetzt werden und einen Fernschreiber ansteuern, der Zusatz BP 102 erlaubt den SSB-Empfang.
Technisches Prinzip
Nach zwei HF-Vorstufen (zwei EF85) erfolgt in der als Ringmischer arbeitenden Halbleiterdiode OA154Q die Mischung mit dem Signal des ersten Oszillators (EL84). Die erste Zwischenfrequenz von 80 kHz (im Bereich 1) und 320 kHz durchläuft ein sechskreisiges ZF-Filter, der Pegel wird daufhin in einer ZF-Stufe (EF85) verstärkt und dem zweiten Mischer zugeführt, hier (EF85) erfolgt die Umsetzung mit dem Signal des zweiten Oszillators (605 resp. 845 kHz) auf die Telefunken-typische zweite ZF von 525 kHz. Nach der Verstärkung in zwei ZF-Stufen (jeweils EF85), hier wird die Regelspannung entnommen und auch das Signal zur Steuerung zweier Empfänger im Diversity-Betrieb. Die zweite ZF wird nochmals verstärkt (ECC81) und in einer Germaniumdiode demoduliert, zum A1-Empfang wird hier das Signal des BFO zugeführt. Über einen zweistufigen NF-Vorverstärker wird das Signal der NF-Endstufe (EL84) zu geführt, es wird eine Ausgangsleistung von 2 Watt erreicht.
Röhrenbestückung
V1 (EF85, 1. HF-Vorstufe); V2 (EF85, 2. HF-Vorstufe); Halbleiterdiode OA154Q (Ringmischer); V3 (EL84, Oszillator); V4 (EF85, 1. ZF-Stufe); V5 (EF85, 2. Mischstufe); V6 (ECC81, 2. Oszillator); V7, V8 (EF85, zwei ZF-Stufen); V9 (EF85, Regelverstärker); V10 (ECC81, Regelverstärker & Diversity-Schaltung); V11 (ECC81, ZF-Verstärkung und BFO); Ge-Diode (Demodulation); V12 (ECC81, NF-Vorstufe); V13 (EL84, NF-Endstufe); V14 (ECC81, Eichmarkengeber).
Gl (Netzgleichrichter), Stabilisator STV150/30, Stabilisator STV85/10.
Entwicklung
Einsatz
Vom E-638 (Telefunken E 108 Lw) wurden acht Geräte für die Funküberwachung beschafft.