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Endgeräte

Auf funktechnischem Weg kann Informationen auf verschiedene Arten übertragen werden, je nach Übertragungsart kommt unterschiedliches Zubehör zum Einsatz.

Morsetelegraphie

In der Frühzeit der drahtlosen und sogar der drahtgebundenen Kommunikation wurden Botschaften in Form von Morsezeichen übermittelt.

Bereits zu Ende des 19. Jhdt. wurden Morsezeichen auf telegraphischem Weg übermittelt, die Eisenbahn wickelte so den Grossteil ihrer Kommunikation ab. Die Telegraphistentruppe verlegte Kabelstränge und baute Telegraphenverbindungen zwischen den Kommandoposten der verschiedenen Einheiten auf. Erst später kam die optische Signalisation als „drahtloses“ Mittel der telegraphischen Übermittlung auf, mit Morseflaggen und Blinklampen („optischen Signalgeräten“) konnten Schluchten und Täler überwunden werden, wenn eine gute Sichtverbindung bestand.

Ein Druchbruch war die Telekommunikation mithilfe von Funkwellen, wobei in der Frühzeit selbstverständlich Morsezeichen zur Übermittlung der Nachrichten verwendet wurden. Die Übermittlungssoldaten der ersten Funkereinheiten, der „Funkenkompanien“ mussten selbstverständlich darin geübt sein, mit der Handtaste Morsezeichen sicher zu geben und Morseaussendungen nach Gehör aufzunehmen.

Dies war solange kein Problem, als in den Übermittlungseinheiten nur Berufsfunker und Funkamateure eingeteilt waren, die den Morsecode wie gute Fremdsprachenkenntnisse nahezu im Schlaf beherrschten.

Mit der Verbreitung der Funkkommunikation wurde der Bedarf an Übermittlungssoldaten mit Morsekenntnissen immer grösser, die Qualitätsanforderungen konnten die Milizfunker oft nicht oder nur mit Mühe erfüllen.

So wurde versucht, mit technischen Mitteln die Übermittlung von Telegrammen so zu vereinfachen, dass auf Morsekenntnisse verzichtet werden konnte.

Die Schnelltelegraphie vermochte die Anforderungen nur sehr beschränkt zu erfüllen. Mit den Schnelltelegraphieanlagen konnten Nachrichten in hoher Geschwindigkeit übermittelt werden, diese mussten dann aber zur Dekodierung mit einem Schreiber zur Papier gebracht und in mühsamer Übersetzungsarbeit wieder vom Morsecode in verständliche Buchstaben übertragen werden. Wenn die Morsekenntnisse des Bedienpersonals ungenügend war, benötigte dieser Schritt des Lesens und Übertragens der Morsestreifen so viel Zeit, wie die direkte Morseübermittlung. Das Verfahren wurde nach einigen Jahren wieder verlassen und mehr Wert, auf das Morsetraining gelegt, nachdem klar wurde, dass sehr geübte Telegraphisten auch mit hoher Geschwindigkeit gegebene Morsezeichen mit dem Gehör mitlesen konnten.

Telephonie

Wesentlich vereinfacht wurde die Nutzung der drahtlosen Übermittlung, als Funktelephonie verfügbar wurde, bei amplituden- oder einseitenbandmodulierten Aussendungen beeinträchtigen Ausbreitungsstörungen die Verständigung mehr, als bei Nutzung frequenzmodulierter Geräte, die nach der Verlegung der militärischen Funkkommunikation ins VHF-Band nach dem Zweiten Weltkrieg zum Standard wurde.

Anfangs wurde meistens mit Kopfhörern und einem Handmikrophon gearbeitet, später wurden dann Sprechgarnituren eingeführt, bei denen die Hände frei waren, ein Kehlkopfmikrophon weniger Umgebungsgeräusch auffing und deren Kopfhörermuscheln unter dem Helm getragen werden konnten.

Oftmals wurden Mikrophon-Hörerkombinationen in Form eines Telephonhörers mit integrierter Sendetaste (Push-to-Talk-Taste) eingesetzt, in der Schweiz allgemein bezeichnet als Mikrotel oder Mikrotelephon.

Ohne eine schwer knackbare Sprachverwürfelung oder Sprachverschlüsselung war der Nachteil der Telephonieverbindungen, dass sie einfach abgehört werden konnte - „Vorsicht, Feind hört mit!“ - Schriftzüge wiesen die militärischen Benutzer darauf hin.

Erst mit der Einführung der Digitaltechnik konnte eine wirksame Sprachverschlüsselung auch für Telephonieverbindungen mit vergleichsweise einfachem Aufwand realisiert werden.

Fernschreiben

Schon früh in der Geschichte der elektronischen Kommunikation wurden Wege gesucht, wichtige Informationen nicht nur als rasch verhallende Worte zu übertragen, sondern dem Empfänger in schriftlicher Form zukommen zu lassen, so dass er den Inhalt zu einem beliebigen Zeitpunkt nachlesen konnte.

So wurden Telegramme anfänglich mit Morsezeichen übertragen und vom Telegraphisten auf dem Telegrammformular schriftlich festgehalten, bereits früh wurden mit Typendrucktelegraphen Versuche angestellt, die jedoch aufgrund technischer Unzuverlässigkeit oder zu grosser Anzahl Drahtleitungen resp. Übermittlungskanäle nicht erfolgreich waren.

Ein grosser Schritt bedeutete die Einführung des Schreibtelegraphen: In den Dreissigerjahren wurde ein drahtgebundener Fernschreibdienst entwickelt, der 1933 in Deutschland als Telexdienst mit einem Selbstwahlnetz den Betrieb aufnahm. Die Fernschreiber kommunizieren über ein festgelegtes Protokoll miteinander, eingesetzt wird der Baudot-Code mit 5 Datenbits, die übliche Kommunikationsgeschwindigkeit beträgt 50 Baud (spätere Maschinen konnten mit speziellen Zahnrädern auf 75 Baud umgerüstet werden).

Als Nachfolge der antiquierten Morse-Schreiber wurde 1934 entschieden, auch für die Schweizer Armee den modernen Schreibtelegraphen Siemens T. typ. 34 zu beschaffen, das in acht Kisten untergebrachte Material war allerdings schwergewichtig und voluminös.

Als Alternative zum mechanisch aufwendigen Typenfernschreiber entwickelte Dr. E. Gretener auf eigene Initiative den Streifenfernschreiber „Einton - Kombinationsschreiber“ (ETK), das Funkfernschreibverfahren basiert auf einem eigens entwickelten 14 Segment - Code. Im Gegensatz zum Baudot Code CCITT No. 2, bei welchem schon der Ausfall eines Zeichens (beispielsweise in einer störungsbehafteten Funkübertragung) zur Verstümmelung des Spruchs führt, ist der Text im 14 Segment - Code in der Regel auch bei übertragungsbedingtem Ausfall eines Segments noch problemlos zu entziffern.

Der ETK wurde zunächst auf drahtgebundenen Fernschreibverbindungen eingesetzt, erst die verbesserte Version ETK-R (Modell 55) erlaubte mit verbesserten Filtern eine bessere Übertragungsqualität auf dem Funkweg.

Hellschreiben

Um das grosse Problem der fehlerbehafteten und langsamen Nachrichtenübertragung durch mangelhaft ausgebildete Telegraphisten anzugehen, wurde zum Einsatz auf den Grossstationen ab 1936 das Hellschreibersystem von Siemens beschafft.
Da die Anforderungen an die Funker zur optimalen Abstimmung noch höher als zum CW-Empfang waren und die zunächst eingesetzten Stationsempfänger Lorenz EO 509/1 in der G1,5K sich als nicht ausreichend empfindlich erwiesen, wurde die Hellschreiberausrüstung nach einigen Jahren durch das Schnelltelegraphiesystem Moser-Baer ersetzt.

Zum Einsatz auf Langwellenverbindungen und vor allem zur drahtgebundenen Kommunikation erwies sich das Verfahren „Hell“ ausreichend zuverlässig und blieb im Einsatz, bis um 1950 der ETK beschaffungsreif war.

Verschlüsselungsgerät

In der militärischen Kommunikation war es den Verantwortlichen seit Jahrhunderten ein Anliegen, Nachrichten den eigenen Truppen zukommen lassen, die falls sie vom Gegner abgefangen werden, für diesen unverständlich sind und dass sich aus vom Gegner angefangenen Nachrichten keine Informationen entziehen lassen.

Bereits in der Antike wurden schriftliche Mitteilungen verschlüsselt, andererseits versuchte man, gegnerische Boten zu erwischen und ihnen die Informationen zu entlocken.
Seit dem 19. Jhdt. wurden einfache Chiffrierverfahren entwickelt, welche mit einem mechanischen Hifsmittel oder Verschlüsselungsunterlagen in Papierform funktionieren.

Grundsätzlich veränderte sich die Situation mit der Einführung von Chiffriermaschinen, deren berühmteste, die deutsche Chiffriermaschine Enigma wurde in den Zwanzigerjahren von Arthur Scherbius entwickelt und von der Berliner Firma Heinsoeth und Rinke zur Serienreife gebracht.

In der Schweiz wurde zunächst die kommerziell angebotene Enigma K zur Verschlüsselung eingesetzt, in den Weltkriegsjahren entwickelte das Chiffrebüro der Armee gemeinsam mit Zellweger die „Neue Maschine“, die NeMa bildete lange Jahre das Rückgrat der Offline-Verschlüsselung.

Ein Glücksfall für die Schweiz war die Übersiedlung von Boris Hagelin in die Schweiz im Jahre 1948, gemeinsam mit Dr. Edgar Gretener, der den Schreibtelegraphen ETK entwickelt hatte, wurde an der Entwicklung automatischer Chiffriermaschinen gearbeitet. Das Telekrypto 53 und vor allem der KFF 58 waren Durchbrüche in der automatischen Verschlüsselung.

Mit der Digitalisierung wurde Verschlüsselungstechnologie einfacher zu handhaben und einfacher in digitale Übermittlungssysteme zu implementieren; diese Chiffriermaschinen haben dafür viel vom Charme der Maschinen mit den ratternden Walzen verloren.

Eine einfachere Art, eine Sprachübertragung unkenntlich zu machen, ist die Sprachverschleierung mit Zerwürfelung von Sprachbruchstücken, die nach Übermittlung wieder in korrekter Reihenfolge zusammengesetzt die Sprachinformation hörbar machen. Die kryptologische Sicherheit ist geringer als bei der Zeichenchiffrierung, sie reicht aber zur Unkenntlichmachung von Nachrichteninhalten im taktischen Rahmen aus.

Begonnen haben die Arbeiten in der Schweiz mit dem Sprachverschleierungsgerät „Chiffrator“ MV22, an dem nach 1956 bei BBC gearbeitet wurde. Es erreichte nie die Truppenreife, die erarbeitete Technologie kam später aber in den Sprachverschleierungsgeräten Vericrypt 1100, SVZ-226 und SVZ-430 zum Einsatz.

Personal Computer

Zu Ende der Neunzigerjahre mussten die lautstark ratternden Fernschreibmaschinen in den Funkstationen SE-430 ersetzt werden, als Ersatz für die Kombination von Fernschreiber und TC-61 wurde das Telematikset 430 und das Telekrypto 535 eingesetzt.

Hier kam ein von der RUAG zusammengestelltes Set mit einem Notebook-Computer und einem Nadeldrucker in einem NEMP-gesicherten Koffer zum Einsatz.

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de/endgeraete.txt · Zuletzt geändert: 2024/12/06 07:35 von mb