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Fliegerleitwagen, Mowag 4X4

Flei Wa; Mowag GW 3500, Lieferwagen 4 x 4; entwickelt von Mowag, Motorwagenfabrik AG, Kreuzlingen.

Der „Mowag“, der schwere Allrad - Geländewagen war ab ca. 1950 wohl das verbreitetste Geländefahrzeug in der Schweizer Armee, er wurde bei den Fliegertruppen als Fliegerleitwagen zur Leitung des Erdkampfs der Kampfflugzeuge Vampire, Venom und Hunter eingesetzt.

Der Mowag - Fliegerleitwagen war ursprünglich mit der Autophon-Flugfunkstation SE-410 ausgerüstet. Die röhrenbetriebene Funkstation mit zehn mechanisch vorwählbaren Frequenzspeichern ist die Flugfunkversion des SE-407.

Mowag Flei Wa; Aufnahme von Urs Heller

Technische Daten

  • Verwendung: Lieferwagen
  • Besatzung: 2 + 3 Sitzplätze
  • Antrieb: 6-Zylinder Benzinmotor Dodge T-137, 3.77 l, 103 PS
  • Bewaffnung: ohne
  • Funkanlage:
    • ein SE-410
    • ein SE-206 zur Kommunikation mit der Infanterie; später ersetzt durch SE-227
    • ein SE-015 zur Kommunikation mit den Piloten, später ersetzt durch SE-051

Stromversorgung

  • Bordspannung: 12 V, zwei Akkumulatoren à 6 V Typ 3E10 zu 150 Ah in Serie geschaltet; Möglichkeit zum Laden von externem Aggregat
  • im hinteren Fahrzeugteil Ladeaggregat 12 V 400 W MAG

Dimensionen

  • Breite 2.30 m, Länge 4.75 m, Höhe 2.595 m; Gewicht 4'000 kg (leer)

Antenne

  • Stabantenne AB-281 des SE-015 vorne auf dem Fahrzeugdach
  • Rutenantennen von SE-410 (TR93) und Zusatzempfänger ZE93

Zubehör

Mowag Flei Wa; Aufnahme von Urs Heller

Fliegerleitwagen

Mowag Flei Wa; Abbildung 50 Jahre Flieger Flab TruppenAb ca. 1950 wurde der Geländewagen Mowag GW 3500 in grösseren Stückzahlen beschafft und war in allen Truppengattungen das verbreitetste Geländefahrzeug.

Im Jahr 1962 wurde die Fliegerleitorganisation neu aufgestellt: Frontnahe kamen Fliegerleitwagen (Flei Wa) zum Einsatz, um die Einsätze der Kampfflugzeuge Vampire, Venom und Hunter zu leiten. Diese stellten mit Bergfunkstationen als Relaisstationen die Verbindung zu den Einsatzzentralen und den Flugplätzen sicher. Die Fliegerleitwagen konnten Informationen über die taktische Lage und Wetterverhältnisse am Boden an die Piloten liefern und Ziele zuweisen.

Die ab 1962 eingebaute Funkstation Autophon SE-410 war röhrenbestückt und es konnten zehn Kanäle mechanisch vorabgestimmt werden. Mit dem Zusatzempfänger konnte zusätzlich zum Funkverkehr auf der Arbeitsfrequenz eine zweite Frequenz monitorisiert werden.

Zur Kommunikation mit den Infanterieeinheiten im Dispositiv kam das Funkgerät SE-206 zum Einsatz.

Direkt an den Piloten konnten Informationen mit dem Flugfunkgerät SE-015 übermittelt werden; nach der Verlegung des militärischen Flugfunks ins UHF-Band im Jahr 1969 kam stattdessen ein SE-051 zum Einsatz.

Entwicklung

Die Entwicklung des Mowag GW 3500 erfolgte durch die Motorwagenfabrik AG in Kreuzlingen, sie griff bei der Entwicklung des Fahrzeugs auf einen Motor, Zusatzgetriebe und Achsen von Dodge zurück, die auch in den bewährten Dodge WC und CC eingebaut waren.

Einsatz

Im Rahmen der Neuorganisation der Fliegerleitorganisation im Jahre 1962 wurden Geländewagen Mowag GW 3500 als Fliegerleitwagen ausgerüstet, um frontnahe die Piloten von Erdkampfflugzeugen mit Wetter und Bodenlageberichten zu versorgen und Ziele zuzuweisen.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/flei_wa.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/02 14:25 von mboesch