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Siemens FSE 30

Telegraphie - Empfangstastgerät FSE 30; hergestellt von Siemens, München.

Das Fernschreiber - Tastgerät FSE 30 ermöglicht den Empfang von Funkfernschreibsignalen FSK/F1, F4 und F6 mit dem Kurzwellenempfänger Siemens E-311 resp. E-645. Es ist auch der Anschluss anderer Empfänger mit einer ZF von 30 kHz und mit dem Zwischenfrequenzumsetzer auch mit anderen Zwischenfrequenzen möglich. Mit dem FSE 30 könnne Einfachstrom - Fernschreibmaschinen (wie Siemens STG-100 oder auch Doppelstrommaschinen betrieben werden.

Siemens FSE 30

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 463 x 100 x 385 mm, 15 kg

Zubehör

  • in der Originalkonfiguration ist das FSE 30 zur Zusammenarbeit mit dem Siemens E-311 / E-645 konzipiert.

Siemens FSE 30

Bedienung

Das Telegraphie - Empfangstastgerät FSE 30 ermöglich die Ansteuerung einer Fernschreibmaschine zum Empfang von FSK/F1 - Funkfernschreibsignalen, alternativ können auch Twinplex - Fernschreibsignale (simultane Übertragung von zwei Kanälen, F6) und Fax (F4) empfangen werden.

Zur Ansteuerung können Empfänger mit einer ZF von 30 kHz wie der Siemens E-645 (E-311) eingesetzt werden, mit einem Zwischenfrequenzumsetzer ist auch der Anschluss an andere Empfänger mit Zwischenfrequenzen von 60 - 1400 kHz möglich.

Das Gerät ist modular aufgebaut, im Gehäuse sind 14 steckbare Module untergebracht.

Das Gerät muss mit der korrekten Netzspannung und mit dem 30 kHz - ZF-Ausgang des Empfängers verbunden sein, mit dem Netzschalter ganz rechts wird es eingeschaltet, die Betriebskontrolllampe oberhalb gleich neben der Sicherung muss aufleuchten.

Es können Fernschreibmaschinen im Einfachstrom- oder Doppelstrombetrieb angeschlossen werden, im Doppelstrombetrieb kann der Taststrom bei 60 V auf ± 20 bis 30 mA eingestellt werden, im Einfachstrombetrieb bei 120 Volt ein Taststrom von 40 - 60 mA.

Fernschreibgeräte mit Tontastung können gemäss Anleitung ebenfalls betrieben werden.

Im Betrieb mit einem Einfachstromfernschreiber wird der Fernschreiber an die Buchse „A“ in der linken unteren Ecke angeschlossen, an den Bedienelementen für Kanal „A“ links neben dem Oszilloskop muss der Schalter auf Einfachstrombetrieb (∏, horizontal) stehen. Der linke obere Schalter für Kanal „A“ wird in Position „T“ für Dauertaststrom gebracht, der Messinstrumentenschalter unter den Anzeigeinstrument muss auf A stehen. Das Messinstrument muss nach links ausschlagen, mit dem Poti unter dem Deckel beim Kanal „A“ kann der Schreibstrom eingestellt werden, für den Siemens - Fernschreiber Stg-100 auf 40 mA.

Beim Doppelstrombetrieb erfolgt die Beschaltung ähnlich, allerdings wird der Schalter beim Kanal „A“ auf Doppelstrombetrieb (∩∪, vertikal) gestellt.

Zum Empfang wird dann der Betriebsschalter des entsprechenden Kanals auf B (Betrieb) gestellt, falls bei korrekter Baudrate kein lesbarer Text ausgegeben wird, kann die Phasenlage mit dem Umpolschalter (∩∪ / ∪∩) umgeschaltet werden.

Zur Abstimmung des Empfänger wird bei abgezogenem ZF-Kabel mit den Reglern Helligkeit und Schärfe die Anzeige der Braunschen Röhre optimal eingestellt. Bei der Abstimmung erscheinen zwei Leuchtstriche, der Empfänger wird so abgestimmt, dass die beiden Balken möglichst symmetrisch zur Mittemarke stehen. Mit den Teilstrichen kann der Hub (Shift) geschätzt werden, der Abstand zwischen zwei Strichen beträgt ca. 100 Hz Hub. Im F6 - Diplex-Betrieb können zwei unabhängige Fernschreibkanäle übermittelt werden, auf dem Display müssen dazu vier parallele Marken erscheinen. Ein frequenzmodulierter Träger (F3) erzeugt ein Leuchtband, ein unmodulierter Träger einen einzelnen Strich auf der Mittemarke.

Der Empfangszweig ist doppelt ausgeführt, es kann jeweils der Kanal a oder B zur Dekodierung verwendet werden, wozu die Betriebsschalter entsprechend einzustellen sind, im F6-Betrieb (Diplex, gleichzeitige Übermittlung zweier unabhängiger Fernschreibkanäle auf einer Frequenz) läuft der eine Kanal auf A und der andere auf B.

Technisches Prinzip

Siemens FSE 30 Die ZF-Spannung von 30 kHz vom Empfänger wird im Frequenzumsetzer FU 30/5 auf eine zweite Zwischenfrequenz von 5 kHz umgesetzt, mit einer anderen Oszillatorfrequenz kann der FSE 30 auch auf andere Zwischenfrequenzen angepasst werden.

Im Diskriminatormodul wird das Signal verstärkt und einer bistabilen Kippstufe zugeführt, diese kann über das DTG/A Einfach- / Doppelstromtastgerät einen Fernschreiber im Einfachstrom- oder Doppelstrombetrieb ansteuern.

Das Tontastgerät TTG liefert eine amplitudenmodulierte Tonfrequenz zur Ansteuerung eines Fax-Schreibers beim F4 - Betrieb.

Mit der Diversity - Baugruppe können Fernschreibsignale von zwei Empfängern und Antennen- oder Frequenzdiversitybetrieb ausgewertet werden, das ungestörtere Signal wird dem Fernschreiberausgang zugeführt. Hierzu sind zwei FSE 30 notwendig, beim einen wird der Diversity-Schalter auf Div1 und beim anderen auf Div2 gestellt, am jeweiligen zum Ausgangssignal beitragenden FSE 30 schlägt das Instrument nach rechts aus (Schalterstellung Div unter Anzeigeinstrument).

Bestückung

Abgesehen von der Anzeigeröhre ist das Gerät vollständig in Transistortechnik („sold state“) ausgeführt.

Entwicklung

Zum Empfang von FSK (F1)-Aussendungen wurde von Siemens das Telegraphie - Empfangstastgerät FSE 30 zum Anschluss an Empfänger mit einer ZF von 30 kHz, beispielsweise E-311, entwickelt.

Einsatz

In der Schweizer Armee kamen in den Fernschreibstationen des Botschaftsfunk („F6-Stationen“) jeweils zwei FSE 30 zum Diversity-Empfang zum Einsatz.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/fse30.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/20 22:16 von 127.0.0.1