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Radar in der Fliegerabwehr

Auch in den Jahren des Zweiten Weltkriegs musste die Schweizer Fliegerabwehr ohne elektronische Mittel zur Lokalisierung feindlicher Flugzeuge und Leitung der Jagdflugzeuge auskommen; die Fliegermeldungen des FlBMD wurden von Beobachtungs- und Horchposten gesammelt und telephonisch zur Auswertezentrale übermittelt. 1944 konnte die Schweiz zwei „Würzburg“-Funkmessgeräte vom deutschen Reich beziehen, über die Erprobung kam der Einsatz nicht hinaus. Erste Kontakte mit Radargeräten ergab die Untersuchung von Anlagen aus notgelandeten deutschen und Alliierten Flugzeugen gemeinsam durch militärische Stellen und technische Experten der ETH.

Luftraumüberwachung

1948 konnte eine amerikanische Radaranlage LGR-1 von Bendix beschafft werden, damit wurden Versuche unternommen und erste Radartechniker geschult. Für den Truppeneinsatz war die Anlage allerdings bereits obsolet.

Am amerikanischen Widerspruch scheiterte die Beschaffung zeitgemässer amerikanischer Radaranlagen, so dass man mit einer Radaranlage ER220 der französischen Firma SFR vorlieb nehmen musste. Ab 1952 wurde über die Beschaffung von sechs Anlagen zur Ausrüstung von festen Standorten und zusätzlich fünf mobilen Anlagen entschieden. Vier Höhenanlagen wurden zur Vernetzung der Radarstandorte mit Richtstrahl-Anlagen ausgerüstet.

1954 wurden eine Ausbildungsanlage im „Radardörfli“ Dürrbach bei Dübendorf und eine Versuchsanlage auf der Bütschelegg in Betrieb genommen. Erst ab 1961 nahmen die drei ersten festinstallierten Radaranlagen ER220 den Regelbetrieb auf.

Ab 1958 konnte nun doch amerikanisches Material beschafft werden, die Frühwarnradaranlage AN/FPS-20A von Bendix; am vierten Fixstandort ging die AN/FPS-20A - Radaranlage 1965 in Betrieb.

Einen grossen Schritt vorwärts machte die Schweizer Luftraumüberwachung mit der Beschaffung des FLORIDA-Systems der Hughes Aircraft Company, mit drei Höhenradarstandorten und zwei Einsatzzentralen konnte die Luftlage erfasst werden und die Einsätze der Jäger und der Luftabwehrraketen „Bloodhound“ geleitet werden. 1972 konnte das Florida-System nach einem grossen Manöver erfolgreich erprobt und in Betrieb genommen werden; es wurde erst im neuen Jahrtausend abgelöst.

1988 wurden zusätzlich Tiefflug-Radaranlagen „Taflir“ (Westinghouse AN/TPS-70) beschafft, 2004 wurde das FLORIDA-System von FLORAKO von Thales / Raytheon definitiv abgelöst.

Landeradaranlagen

1957/59 wurden die Militär - Flugplätze Dübendorf, Payerne und Emmen mit dem Landeradar AN/MPN-5 von Bendix ausgerüstet; mit einem Überwachungsradar, einem Landeradar und einer VHF-Peilanlage konnten Blindlandungen durchgeführt werden; unterstützt wurden die Anlagen mit drei AGA-Funkdrehbaken P-719 in Dürnten, Emmen und Kerzers.

Zur Ablösung der AN/MPN-5 Anlagen wurden bis 1976 auf den Militärflugplätzen Quadradar - Anlagen von Gilfillan installiert, diese wurden 1991 durch Flugplatzüberwachungsanlagen FLUR-90 ergänzt und 2016 vom Militärischen Anflugleitsystem MALS plus abgelöst.

Flugzeugradaranlagen

Das 1966 beschaffte Kampfflugzeug Hunter war als erstes Schweizer Flugzeug mit einer Bordradaranlage ARI 5820 von EKCO ausgerüstet. Die Kampfflugzeuge Mirage III wurden mit dem Taran-Bordradarsystem der Hughes Aircraft Company ausgerüstet.

Das 1978 einführte Kampfflugzeug F-5 Tiger war mit dem Bordradar AN/APQ-159 von Emerson ausgerüstet, die F/A-18 mit dem AN/APG-73 von Raytheon.

Fliegerabwehr - Radar

Für die Feuerleitung der Schweren Fliegerabwehr standen 1957/67 zwölf britische Radaranlagen Mark VII von British Thomson Husten im Einsatz. Ab 1958 wurden für die Zielzuweisung der mittleren und schweren Flab 24 Radargeräte TPS-1E von Microlamda / Raytheon beschafft.

Für die Fliegerabwehr-Lenkwaffen 64 „Bloodhound“ kamen Radargeräte Scorpion Typ 87 von Associated Electrical Industries zum Einsatz.

Für die Feuerleitung der 35 mm Flab wurden 1965 111 Systeme Feuerleitgerät 63 „Super Fledermaus“ von Contraves beschafft; 1970 kamen 38 Stück Feuerleitgerät 69 „Super Fledermaus“ dazu. 1975 kamen 129 Stück Feuerleitgerät 75 „Skyguard“ von Contraves dazu; von diesem kamen mit den Feuerleitgeräten 75/95 und 75/10 modernisierte Versionen dazu.

Einsatz

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Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/radar.txt · Zuletzt geändert: 2023/04/14 08:30 von mb