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Reparaturdienst

In der Frühzeit musste das Bedienungspersonal der funkentelegraphischen Stationen einfache Wartungsarbeiten selber ausführen. Die vergleichsweise einfach aufgbauten Geräte erforderten vorwiegend elektromechanische Kenntnisse. In den technischen Handbüchern fanden sich teils Hinweise zur Störungssuche und -behebung.

Mit der Beschaffung technologisch fortgeschrittener Röhrengeräte ab der Mitte der Dreissigerjahre wurde auch die Wartung herausfordernder; in die Ausbildung der Funkerpioniere wurden technische und Reparaturkenntnisse immer wichtiger. Wurden die Grossstationen noch von ausgebildeten Fachleuten bedient, so kamen mit der Tl-Station, dem K-Gerät und dem Empfänger E39 Geräte näher zur Truppe, wo das Know How für Wartung und Reparatur fehlte. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg wurden die Geräte oftmals ohne grosse technische Einführung bei der Truppe eingeführt und die Bedienungsmannschaften ins kalte Wasser geworfen.

Aus Merkblättern der Übermittlungspioniere und technischen Firmenunterlagen wurden um 1942/43 die ersten Technischen Reglemente bei der Truppe eingeführt, diese hatten T xx-Bezeichnungen.

Diese wurden zu Reglementen weiterentwickelt, die Reglemente der Genietruppen hatten einen schwarzen und diejenige der Übermittlungstruppen in späteren Jahren eine (silber)graue Farbe. Die ockerbraunen und später orangebraunen Reglemente für Übermittlungsgerätemechaniker enthalten ausführliche Hinweise zur Diagnostik, zu Messungen am Gerät, technische Schemata und Stücklisten.

Damit und mit Messinstrumenten und später entwickelten gerätespezifischen Testgeräten für einige Truppenfunkgeräte konnten Wartungs-und Abgleicharbeiten von den Uem Ger Mech der Truppe durchgeführt werden. Für komplexere Reparaturarbeiten mussten die Geräte bei Übermittlungsgerätewerkstatt und teils sogar dem Hersteller zugeführt werden.

Die letzten Jahren sogar im Surplus verkauften Koffer für Uem Ger Mech enthalten die für einfache Reparaturen notwendigen Werkzeuge, Lötkolben, das im militärischen Einsatz beliebte Multimeter Elmes 20A und zahlreiches Kleinmaterial - mit dem „Stromdieb“, einer Edisonfassung mit seitlichen Steckbuchsen konnte aus jeder netzbetriebenen Lampe Netzspannung abgezweigt werden. Zivil war der Einsatz dieses Hilfsmittels wegen fehlender Erdbung und Umgehung der damals vorgeschriebenen elektrischen Trennung von Licht- und Anzapf (Steckdosen)-Stromkreisen selbstverständlich verboten, was aber nicht für den militärischen „Ernstfall“ galt.

Truppenordnung 36

Mit der Truppenordnung 36/38 wurden die bis dahin unter dem Befehl des Funkerchefs im Stab des Armeekorps unterstellten und den Divisionen in Form von Zügen und Detachementen zugeteilten Funker in einer Funker-Abteilung mit einer von 3 auf 6 erhöhten Anzahl Funkerkompanien als Ausbildungsverband zusammengefasst.

In der Funkerabteilung existierte ein einziger Reparaturzug, in einem einzigen Zeughaus war eine Funkerwerkstätte eingerichtet worden, in der komplexere Reparaturen möglich waren.

Reorganisation des Funkwesens 1944

Ende 1944 wurden die Übermittlungstruppen reorganisiert und die Personal-Sollbestände stark erhöht. Es stellte sich heraus, dass die Kampfeinheiten, die neu geschaffenen Panzerwageneinheiten, die Festungen und das Armeekommando zum Betrieb ihrer funktechnischen Mittel eigene Funkerkompanien benötigten.

So entstanden

  • 14 Motor - Funkerkompanien in den Felddivisionen 1, 2, 4, 5, 6 & 7, in den Übermittlungsabteilungen 1 - 4 der Armeekorps und der für Spezialaufgaben betreuten Funkerabteilung 6 (Funker Kp 26)
  • 7 Gebirgs - Funkerkompanien in den Gebirgsdivisionen 3, 8, 9, den Gebirgsbrigaden 10, 11, 12 und der Festung Sargans (13)
  • 3 Motorfunkerkompanien (31, 32 und 33) der Leichten Brigaden
  • Landsturm - Funkerkompanie 56
  • 4 Festungs - Funkerkompanien (41, 42, 43, 44)
  • Motorfunkenkompanie 20 (aus der alten Funkerkompanie 7) für Spezialaufgaben

In der Flieger- Flabtruppen waren die Funker 1938 aus der Funker-Abteilungen des Genie herausgelöst worden und operierten eigenständig.

Zum Geräteunterhalt und Reparaturdienst wurden gegründet

  • 5 Übermittlungs - Parkkompanien (der Übermittlungsabteilungen 1 - 4 der vier Armeekorps des Armeestabs

Die Uem Gerätemechaniker konnten sich auf die ab 1942 geschaffenen Basiswerkstätten der Truppe und der KMV stützen.

Truppenordnung 51

Mit der Truppenordnung 51 und der Verselbständigung der Übermittlungstruppen wurden die Einheiten umstrukturiert.

Die Übermittlungs - Parkkompanien wurdenm ausgelöst und in 20 Reparaturzüge aufgelöst, welche von der KMV betreut und den Materialformationen der grossen Verbände unterstellt wurden.

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