Inhaltsverzeichnis
S-510: Rundspruchsender S-510
Rundspruchsender S-510, Teil des Luftlage-Reportagesystems S-510 / E-646 entwickelt von Zellweger AG, Uster
Technische Daten
- Prinzip: Kurzwellensender
- Frequenzbereich: 2 - 11,9999 MHz, Frequenzeinstellung mit dekad. Schaltern, Einstellgenauigkeit 1 kHz
- Sendeleistung: A3J 400 Watt
Stromversorgung
- Netzbetrieb: Wechselstromnetz 230 V mit Speisegerät SG-510
Dimensionen
Zubehör
Bedienungsstelle
- Bediengerät BG-510 (10.6 kg)
- Tragtasche ZUB-510 mit Zubehör für die Bedienstelle, u.a. Mikrophon (in Köfferchen) (6.6 kg)
- Armeetelephon 53 (Atf 53) für die Diensttelephonverbindung zur Sendestelle (2.3 kg)
Sendestelle
- Antennenmaterial: im Standardeinsatz Betrieb mit einer Dipolantenne mit einem Zentralmast und dem automatischen Antennentuner AG-510/430.
Bedienung
Der Rundspruchsender S-510 kam im Luftlage - Reportagenetz betrieben von den Flieger- Flabtruppen der Schweizer Armee zum Einsatz. In den Nachrichtenbüros der Kommandoposten kam der zugehörige Empfänger E-646 zum Einsatz, im Normalbetrieb ist der Empfänger stummgeschaltet, vom Bediengerät des Runsdpruchsenders können Nachrichten an alle Empfänger oder an eine von acht schaltbaren Gruppen gesendet werden. Als Betriebsarten sind AM- oder SSB-Aussendungen möglich.
Das gesamte Rundspruchsendesystem besteht aus dem Sender - Bediengerät BG-510, welches mit dem meist an einem abgesetzten Standort betriebenen Sender über ein (Feld)telephonlinie verbunden ist.
An der Sendestelle kommen der eigentliche Sender S-510, das dazugehörige Netzspeisegerät SG-510 und das automatische Antennenabstimmgerät AG-510/430 zum Einsatz.
Das Mikrophon der Sprechstelle wird mit dem Sender - Bediengerät BG-510 verbunden, dort wird auch die Frequenz und ggf. die Gruppenrufadresse gewählt. Der Sender wird innert weniger Sekunden vollautomatisch auf die entsprechende Sendefrequenz abgestimmt.
Der dazugehörige Empfänger E-646 ist in einem sehr ähnlichen Design ausgeführt und stammt ebenfalls von Zellweger AG, Uster. Im Selektivrufbetrieb stummgeschaltet kann er mit einem Batteriesatz mehrere Tage lang betrieben werden.
Technisches Prinzip
Röhrenbestückung
Entwicklung
Ein vergleichbares Warnfunknetz wie das in den sechziger Jahren in den USA installierte „Alert and Warning Net“ wurde in der Schweiz nach 1961 ebenfalls eingerichtet.
Es kamen dazu Hochleistungskurzwellenstationen und Empfänger E-627 zum Einsatz. Allerdings wurde eine Grosszahl der Meldungen verpasst, da die Empfänger ohne Stummschaltung wegen dem dauernden Rauschen auf dem leeren Kanal oftmals leise gedreht wurden und im Nachrichtenbüro zum gegebenen Zeitpunkt der Aussendungen niemand daran dachte, den Empfänger wieder aufzudrehen.
Im „Alarmnetz“ mit den Empfängern E45 war zwanzig Jahre zuvor bereits die Möglichkeit einer Stummschaltung der Empfänger in Sendepausen und die Lautschaltung durch ein Selektivrufsystem realisiert worden. Die Alarmteile, die Selektivrufeinrichtungen der Empfänger waren später wegen technischer Unzulänglichkeiten ausgebaut worden.
Weil zur Zeit der Beschaffung kein kommerziell erhältliches System die Anforderungen erfüllte, schrieb die GRD die Beschaffung öffentlich aus, den Zuschlag erhielt das System S510/E646 von Zellweger, Uster. Bis Ende 1973 sollten ein Sender und fünf Empfänger als Prototypen bereitstehen, erst nach verschiedenen Nachbesserungen wurde das System 1978 zum Einsatz bei der Truppe abgenommen und in den Achzigerjahren eingeführt. Allerdings hatte zwischenzeitlich die Richtstrahlkommunikation der Kurzwelle als Haupt - Verbindungstechnik zwischen Truppenkörpern den Rang abgelaufen, so kam das Rundspruchsystem S-510 lediglich im Luftlage - Reportagenetz der Flieber/Flab-Truppen zum Einsatz.
Zum Aufruf von Gruppen werden frequenzmoduliert die Gruppenaufrufsignale als Kombination der Tonfrequenzen 2500 und 2778 Hz übertragen, nach Übertragung des Adresszeichens werden die auf die entsprechende Gruppe A - G eingestellten Empfänger E-646 lautgestellt, ein Schlusszeichen vom Sender versetzt die Empfänger wieder in den Standby - Betrieb.