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Schreibtelegraf 34
Schreibtelegraph T. typ. 34; hergestellt von Siemens & Halske, München.
In den Dreissigerjahren wurde ein drahtgebundener Fernschreibdienst entwickelt, der 1933 in Deutschland als Telexdienst mit einem Selbstwahlnetz den Betrieb aufnahm. Die Fernschreiber kommunizieren über ein festgelegtes Protokoll miteinander, eingesetzt wird der Baudot-Code mit 5 Datenbits, die übliche Kommunikationsgeschwindigkeit beträgt 50 Baud (spätere Maschinen konnten mit speziellen Zahnrädern auf 75 Baud umgerüstet werden).
Der „Baudot-Code“ (CCITT-2) als Übertragungsprotokoll ist ein 5 Bit-Code, er setzt sich aus einem Startschritt (20 msec.), fünf Zeichenschritten (jeweils 20 msec.) und Stopschritt (30 msec.) zusammen, die Codes der ersten Ebene stehen für die 26 Buchstaben, zur Darstellung von Zahlen wurde mit Code 11011 in einen zweiten Zeichensatz zur Zahlendarstellung umgeschaltet, Code 11111 wechselt zurück zur Buchstabenebene; später wurden mit der Einführung von Blattschreibern noch Zeichen für Wagenrücklauf und Zeilenvorschub eingeführt.
Als Nachfolge der antiquierten Morse-Schreiber wurde 1934 entschieden, den modernen Schreibtelegraphen Siemens T. typ. 34 zu beschaffen, das in acht Kisten untergebrachte Material war allerdings schwergewichtig und voluminös.
Technische Daten
- Prinzip: Fernschreiber
- Betriebsarten: CCITT No.2, Baudot, 50 Baud
Stromversorgung
- Netzbetrieb: mittels Stromanschlussgerät
- Akku / Batteriebetrieb: Telegraphenbatterie 60 V, 32 Ah
- Benzingenerator: 1 kW
Dimensionen
- Gesamte Ausrüstung (8 Kisten, Batterie, Aggregat) 631 kg
Zubehör
Anlagematerial
Die Fernschreibmaschine Siemens T. typ. 34 wurde von Siemens & Halske entwickelt, der Motor des Fernschreibers kann mit 60 V Gleichstrom oder Wechselstrom 125 V betrieben werden, für den Linienstrom 60 V, 40 mA.
Die Fernschreibmaschine arbeitet mit dem Telegraphenalphabet CCITT No.2, die Tastatur mit 54 Tasten umfasst die 26 Buchstaben, die Ziffern und etliche Sonderzeichen, der Typenkorb umfasst 26 Typenhebel mit jeweils zwei Zeichen, mit einem Code kann zwischen den beiden Zeichenebenen „Ziffern“ und „Zahlen“ umgeschaltet werden. Der Fernschreiber verfügt über ein Streifenschreibwerk zum Ausdruck auf Telegrammstreifen und einen angebauten Empfangslocher.
Die ganze Fernschreibanlage ist in 8 Kisten verpackt, dazu kommt noch die Stromversorgung:
- Kiste A: Fernschreibmaschine, 94 kg
- Kiste B: Umsetzgerät, 33 kg
- Kiste C: Stromanschlussgerät, 34 kg
- Kiste D: Zubehör- / Reservematerial und Werkzeug, 25 kg
- Kiste E: Handlocher, 43 kg
- Kiste F: Lochstreifengeber, 33 kg
- Kiste G: Einton - Telegraphiegerät, 30 kg
- Kiste H: Rundschreibgerät, 30 kg
- Benzinelektrisches Aggregat 1 kW, 120 kg
- Telegraphenbatterie 60 V, 32 Ah, 210 kg
Das Gesamtgewicht der Anlage beträgt 631 kg, als Feldstation war die Anlage auf einem Anhänger untergebaracht und mit einem Zeltblachenverdeckt geschützt.
Eintontelegraphie-Zusatz ETT-40
Anfänglich wurde im Doppelstrombetrieb gearbeitet; mit dem Einsatz von verstärkten Leitungen in den öffentlichen Sprechnetzen wurde auf die Eintontelegraphie umgestellt, dazu musste das Eintontelegraphiegerät (Kiste G) beschafft werden. Auch das Stromanschlussgerät (Kiste C) besitzt ein Weichenfilter, mit dem auf für Doppelstrombetrieb geeigneten Leitungen einen Simultanbetrieb von Telegraphie und Telephonie möglich war.
In der Kiste H ist ein Rundschreibgerät untergebracht, mit welchem eine Nachricht gleichzeitig über sechs verschiedene Leitungen an unterschiedliche Empfänger versandt werden kann.
Mit dem Handlocher wurden in der Kanzlei die Meldungen auf Lochstreifen gestanzt.
Technisches Prinzip
Röhrenbestückung
Entwicklung
Einsatz
Vom Schreibtelegraph 34 wurden in den Jahren 1936/38 52 komplette Ausrüstungen auf Anhänger und im Jahre 1941 noch weitere 30 Anlagen bestehend aus Einzelkomponenten beschafft. Die Fernschreibausrüstung konnte ausgebaut im Zentralenwagen Modell 46 oder im Zentralenanhänger 48 eingesetzt werden.
Abgelöst wurde die Anlage T. typ. 34 resp. der daraus entwickelte und in Führungsanlagen eingesetzte Blattfernschreiber T. typ. 37 ab 1959 durch den Blattfernschreiber Siemens Stg-100 abgelöst, der mit zwei Kisten auskam…
Technische Unterlagen
- Die Fernschreibstation, Technische Beschreibung, Albiswerk Zürich AG