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SE-015
Flugzeug - Bordfunkgerät SE-015, Standard Radio STR. 9-X; hergestellt von Standard Telephones and Cables Ltd., London.
In den beiden englischen Flugzeugtypen de Havilland „Vampire“ und „Venom“ kam als Bordfunkgerät das quarzgesteuerte VHF-Funkgerät STR. 9 der britischen Standard Telephones and Cables (STC) zum Einsatz.
Technische Daten
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- Frequenzbereich: 115 - 145 MHz, 10 bequarzbare Kanäle
- Sendeleistung: 4 (nominal 5) Watt
Stromversorgung
- Stromversorgung 26V DC vom Bordnetz
Die Stromversorgung erfolgt vom 26 V Bordnetz, die Spannung wird direkt zur Röhrenheizung herangezogen, ein Rotationsumformer generiert die Anodenspannung von 250 V und die Gittervorspannung von 50 V.
Dimensionen
- mm, kg
Zubehör
- Als Standardantenne wird eine λ/4-Antenne eingesetzt
Bedienung
Die VHF-Bordstation SE-015 / STR.9-X, welche in den Kampfflugzeugen de Havilland „Vampire“ und „Venom“ zum Einsatz kam, ist röhrenbestückt und mit einem einfachen Fernbediengerät mit Kanalschalter zur Wahl von einem von 10 bequarzten und vorabgestimmten Betriebskanälen ausgerüstet, die Umschaltung Senden/Empfang geschieht durch einen „Push-to-Talk“-Schalter am Bediengerät.
Das Gerät ist modular aufgebaut und eine für Flugfunkgeräte recht typische Blackbox, im engen Cockpit eines Kampfflugzeugs hat lediglich ein Bediengerät Platz, das voluminöse Gerät selbst wird in einer Gerätebucht verstaut. Schwierig zu beschaffende und oftmals in exotischen Normen ausgeführte Multipolverbinder verbinden das Funkgerät mit der Bordinstallation.
Nach Abnahme der Fronthaube wird der Zugang zur den Quarzsteckplätzen und den Bedienelementen zur Frequenzvoreinstellung frei. In die Quarzhalterungen können Quarze vom Typ 4004, 4044 und 4046 der STC resp. deren amerikanisches Äquivalent HC/6U eingesteckt werden, die Quarzfrequenz muss Arbeitsfrequenz/18 - 0,54 MHz betragen.
Das Funkgerät muss mit angeschlossener Bedieneinheit eingeschaltet werden. Der Abstimmschalter wird ganz nach rechts herausgezogen, in der ersten Rastposition wird für die erste Frequenz / den ersten Kanalstreifen nach Lockerung der zentralen Mutter der Empfängerabstimmung der Empfangszweig auf maximales Rauschen und in der zweiten Rastposition der Senderzweig mit einer angeschlossenen Kunstantenne oder einem Empfänger mit Feldstärkemessinstrument auf Maximum abgestimmt. Dann wird die zweite Frequenz mit dem zweiten Kanalstreifen abgestimmt, usf. Zuletzt werden die zentralen Muttern der Empfänger- und Senderabstimmung angezogen, das Gerät kann nun elektrisch ferngesteuert und die zehn Frequenzen vom Bediengerät abgerufen werden.
Ein quarzkontrollierter Oszillator kann je nach eingesetztem Quarz auf Frequenzen um 5'848 - 7'515 kHz zum Schwingen gebracht werden, über Frequenzvermehrfacher (zwei Verdreifacherstufen 3V1 und 3V2 und eine Verdopplerstufe 3V3) wird die Arbeitsfrequenz erreicht. Diese entspricht dem 18fachen der Quarzfrequenz + 9,72 MHz der Zwischenfrequenz.
Im Empfangszweig wird das empfangene Signal auf eine ZF von 9,72 MHz umgesetzt und durchläuft drei ZF-Verstärkerstufen um dann auf den Demodulator zu gelangen, eine Diode kann diese Aufgabe übernehmen, im VHF-Flugfunkbereich wird Amplitudenmodulation eingesetzt.
Im Sendebetrieb wird dasselbe Oszillatorsignal nach den ersten beiden Verdreifacherstufen benutzt und mit einem 4,86 MHz Quarzoszillatorsignal auf die Modulatorstufe 4V2 / 4V3 gegeben. Nach einer Frequenzverdopplerstufe 4V4 gelangt es auf eine Vor- und eine Endverstärkerstufe 4V5 und 4V6, die Sendefrequenz entspricht somit dem 18fachen der Quarzfrequenz + der doppelten Hilfsoszillatorfrequenz. So wird mit einem Kanalquarz von 6,96 MHz nach den beiden Verdreifacherstufen nach 3V2 ein Oszillatorsignal von 62,64 MHz generiert, nach Zumischen der Hilfsoszillatorfrequenz von 4,86 MHz erreicht ein Signal von 67,5 MHz den Eingang der letzten Verdopplerstufe 4V4, welche als Output ein Signal von 135 MHz in Flugfunkband bereitstellt, das nun noch verstärkt werden muss.
Technisches Prinzip
Röhrenbestückung
Entwicklung
Als Nachfolger der C-3606 und der Morane D-3800 (72 Stk.) und D-3801 (289 Stk.) wurden nach Kriegsende strahlgetriebene Flugzeuge evaluiert.
Nach Beschaffung von vier Stück DH-100 Mk1 wurden ab 1948 175 Stk. DH-100 Mk6 „Vampire“ beschafft, bis zur Ausmusterung 1990 blieben die Maschinen vierzig Jahre im Dienst.
Von der Weiterentwicklung DH-112 Mk1 / Mk 4 „Venom“ wurden ab 1954 weitere 126 + 100 Stk. in der Schweiz in Lizenz gefertigt.
In beiden englischen Flugzeugtypen kam als Bordfunkgerät das quarzgesteuerte VHF-Funkgerät STR. 9 der britischen Standard Telephones and Cables (STC) zum Einsatz. Besass die Ur-Version des STR 9 noch lediglich vier bequarzbare Kanäle (SE-012 / FG XII), so wurden die DH-100 Mk.6 „Vampire“ und DH-112 „Venom“ 1959/60 auf die Zehnkanal - Version SE-015 ausgerüstet.
Um 1960 entstand bei sich abzeichnender Kanalknappheit die Version SE-015/1 mit 44 bequarzten Kanälen, die dann aufgrund der Einschränkungen im VHF-Frequenzbereich für den militärischen Flugfunk aber nur in geringen Stückzahlen gefertigt wurde, da für den Empfang der AGA-Funkbaken und der Flugsicherung die Zehnkanalversion ausreichte. Die Quarze für die nicht benutzten der insgesamt 19 Kanäle wurden ab 1961 in einem runden Kristallbehälter aus Kunststoff an der Gerätefront untergebracht. Mit der Verlegung des militärischen Flugfunks in den UHF-Bereich wurde die Umstellung auf die Version mit 44 VHF-Kanälen hinfällig.
1980/81 wurden die Geräte auf den 25 kHz - Kanalabstand umgerüstet um die Kommunikation mit den moderneren Geräten im 25 kHz - Raster zu ermöglichen.
Einsatz
Während die ersten DH-100 Mk 1 noch mit dem lediglich vierkanaligen STR 9 / SE-012 ausgerüstet waren, wurde in der späteren Serie DH-100 Mk 6 „Vampire“ und DH-112 „Venom“ bereits die zehnkanalige Version STR.9X / SE-015 eingebaut.
Später wurde ein Grossteil der Flotte auf dieses Funkgerät umgerüstet, so die C-3605, Pilatus P2, P3, PC-6, Do-27, Ju-52, Fieseler Storch und auch der Hawker „Hunter“. Die Umrüstung war 1961 abgeschlossen.
Mit der Umstellung auf den VHF-Flugfunk wurden die Flugfunkgeräte SE-015 auch im Flei Wa Mowag eingebaut.
So stand 1960 insgesamt eine erkleckliche Anzahl von 1544 Anlagen SE-015 im Einsatz.