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SE-109: K1A-Gerät

Kleinfunkgerät der Artillerie K1A; hergestellt von Zellweger AG, Uster.

Mitte der Dreissigerjahre wurde von Zellweger, Uster, als Nachfolger der TL-Station, ein kompaktes Patrouillenfunkgerät entwickelt, das unter der Bezeichnung K1 resp. K1A bei der Artillerie zum Einsatz kam.
Das batteriebetriebene K1 sendet im Bereich 4 - 6 MHz, das mittels Batterien oder Handkurbelgenerator zu betreibende K1A im Bereich 22 - 28 MHz, beide Geräte erlauben Telephonie oder Telegraphie - Verbindungen, aufgrund der ungenügenden Frequenzstabilität auf den höheren Frequenzen wurde in der K1A tönende Telegraphie (A2) verwendet.

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 320 x 455 x 220 mm, 20,5 kg

Die Station besteht aus dem Apparatekasten mit einem Batteriefach und dem Handgenerator mit einem Ersatzteilfach.

K1A Material

Zubehör

  • Als Standardantenne kommt eine Stabantenne aus sechs bis zehn Stäben zum Einsatz.
  • Das Quarzeichgerät QEG konnte zur Eichung der Zellwegerstationen SE-104, SE-105 und SE-109 eingesetzt werden.
  • Das Netzgerät NG K1 K1A P P5 wurde später zum Netzbetrieb der Zellwegerstationen konstruiert und machte die Anodenbatterien entbehrlich.

SE-109

Bedienung

Betrieben wird das Gerät mit einer 6V Heizbatterie und zwei 60 V Anodenbatterien oder dem Handgenerator K1A, im Reservematerialfach im Generatorkasten finden sich sechs Röhren KF4M, zwei Röhren CB220M und zwei Anodenbatterien sowie eine Heizbatterie.

Die Bedienung ist relativ unproblematisch:
Die Frequenz wird mit dem grossen Frequenzschalter, der auch als Skalenzeiger dient, gewählt. Durch Zusammendrücken der beiden Tasten an der Spitze des Frequenzschalters kann dieser verschoben werden und rastet beim Loslassen in 20 kHz-Abständen ein, mit einer Empfangsfeinabstimmung kann um +/- 50 kHz nachgestimmt werden.
Der Betriebsschalter hat ähnlich wie bei anderen Geräten von Zellweger in der Mitte die 0-Stellung, nach links wird in den Telegraphie-, nach rechts in den Telephoniemodus geschaltet, wobei die Empfangslautstärke jeweils bis zum Anschlag des Potis zunimmt.
Mit dem Ringschalter an der Sprechgarnitur wird das Gerät aktiviert. Mit dem Knebelschalter unter dem Messinstrument kann in Stellung schwarz-rot die Anodenspannung und in Stellung gelb-blau die Heizspannung kontrolliert werden. Bei gedrückter Sendetaste am Mikrophon oder Morsetaste muss mit der Antennenabstimmung auf maximalen Ausschlag am Antennenstrominstrument abgestimmt werden.

Als Reichweite wurden im flachen Gelände 5 km in Telephonie und 10 km in Telegraphie angegeben, unter optimalen (Sicht)bedingungen von einem erhöhten Standort können 20 bis 40 km erreicht werden.

Technisches Prinzip

Im Gerät werden die Röhrentypen Tungsram KF4M und CB220M eingesetzt: Der Sender arbeitet mit einer Oszillatorstufe (V1: KF4M), einer Frequenzverdoppler- (V2, KF4M) und einer Endstufenröhre (V3: CB220M). Das Mikrophonsignal wird verstärkt (V5, V6: KF4M), als Modulatorröhre kommt als V8 ebenfalls eine CB220M zum Einsatz.

Im Empfänger wird das empfangene Signal in der Röhre V4 (KF4M) auf die Zwischenfrequenz gemischt, die ZF wird in zwei Stufen (V5, V6: je KF4M) verstärkt und in der V7 (CB220M) demoduliert.

Röhrenbestückung

V1 (KF4M, Sende-Oszillator); V2 (KF4M, Senden: HF-Verdopplerstufe; Empf.: Mischstufe); V3 (CB220M, HF-Endstufe); V4 (KF4M, Empf.: Empfangs-Oszillator); V5 (KF4M, Senden: Mikrophonverstärker, Empfang: 1. ZF-Stufe); V6 (KF4M, Senden: Mikrophonverstärker, Empfang: 2. ZF-Stufe); V7 (KF4M, Empfang: Audion) und V8 (CB220M, Modulator).

Entwicklung

Für die Feldartillerie und als Nachfolgestation der TL wurde in der Mitte der Dreissigerjahre von Zellweger die K-Station entwickelt, die 1937/39 zur Truppe kam. Allerdings war die Anzahl von 143 beschafften Stationen für die Bedürfnisse der Artillerie nicht ausreichend.

Aufgrund des engen Frequenzbereichs, in dem sich noch andere Dienste drängten, entwickelte Zellweger im Jahr 1940 mit der K1A ein Nachfolgegerät für den Frequenzbereich 22 - 28 MHz. Hiervon wurden in den Jahren 1940/46 für die Artillerie 788 Stück beschafft, welche bis 1950 im Einsatz blieben, dann durch das aus U.S. Surplus stammende REX ersetzt und 1963 liquidiert wurden.

Einsatz

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/se-109.txt · Zuletzt geändert: 2022/11/27 10:04 von mboesch