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SE-200: LUX

Funkgerät SE-200 (LUX); hergestellt von Zellweger AG, Uster.

Die Entwicklung eines frequenzmodulierten Mehrkanalgeräts begann bei Zellweger im Jahre 1949, durch Verzögerungen gelangte das Gerät 1952/3 zur Truppe.

SE-200 / LUX

Technische Daten

SE-200 / LUX

Stromversorgung

Dimensionen

  • 330 x 220 x 430 mm, 17.5 kg für den Sendeempfänger; dazu kommt der Handkurbelgenerator mit 17.5 kg, das Fernantennenmaterial mit 8.4 kg, Wageneinbaumaterial (Montagerahmen) 3.5 kg, Fernbetriebsgerät 5.0 kg und ein Feldtelephon Modell 50 2.4 kg.

Zubehör

Quarzbox zum SE-200 LUX

  • In einer Quarzbox finden sich die zum Bestücken des Geräts notwendigen Frequenzquarze
  • Als Standardantenne Rutenantenne (achtteilig) 2,45 m
  • Fernantenne FA-SE200 5,3 m (Rutenantenne und sechsteilige Verlängerung)
  • Kunstantenne KA-SE200: Antennenlampe und Kunstantenne mit Wattmeter
  • Montagerahmen MR-SE200 mit einem 3,5 m Batteriekabel zum Fahrzeugeinbau.
  • Fernbediengerät FBG-SE200, wird an der Betriebsstelle beim Funkgerät aufgestellt, an der Fernbesprechstelle dient ein Zusatzkästchen zum Feldtelephon der Sende-Empfangsumschaltung.

 FB-SE 200

  • Servicearbeiten werden mit dem Testgerät T-101 durchgeführt.

Bedienung

SE-200 / LUX Die Funkstation SE-200 besteht aus einem Metallkasten mit dem eigentlichen Sendeempfänger, der allein schon 18,0 kg auf die Waage bringt, und einem Handgenerator, der ebenfalls 17,5 kg wiegt.
Die Funkstation kann mit je einer 4,5 V Heizbatterie (LSA 49122) und 90 V Anodenbatterie (LSA 49121) oder mit einem Kurbelgenerator betrieben werden, die Sendeleistung erhöht sich damit von 0,8 auf 4 Watt. Derselbe Handgenerator kann beim Mobilbetrieb auch als Umformer zum Betrieb an der 6 V Fahrzeugspannung benutzt werden.

SE-200 / LUX: Chassis herausgezogen Vor dem Einsatz des Geräts musste der Uem Ger Mech die Kanäle voreinstellen. Der Einschub wird aus dem Gehäuse gezogen, die Kanalquarze (Quarzfrequenz = (gem.Frequenz / 4)-755 kHz werden mit steigender Frequenz resp. Kanalnummer von links nach rechts eingesteckt. Der Vorabstimmvorgang ist im Detail im technischen Handbuch beschrieben.

Die Bedienung des Geräts ist einfach gehalten: Neben dem Antennenfuss und einer Antennenbuchse findet sich der Hauptschalter und Lautstärkeregler, ein Squelch - Schalter und die Drucktasten für die Frequenzwahl. Je nach verwendeter Sendefrequenz sind die entsprechenden Quarze im Gerät einzubauen, die Sendefrequenz ergibt sich aus Kanalnummer (mit Bleistift aufs Schildchen geschrieben) / 10 MHz. Die Lärmgarnitur resp. Fernbediengerät und Mikrotel werden an den entsprechenden Buchsen angeschlossen, die Sendetaste ist jeweils integriert.

Der Funker benutzte in der Regel die „Lärmgarnitur“ mit einem Kopfhörer und einem Kehlkopfmikrophon, ein Offizier konnte auch über ein „Mikrotel“, ein Telephonhörer mit Sendetaste, Funksprüche abgeben.

Zum Gerät gehört eine Rutenantenne („Marschantenne“), die auf einen Schwanenhals am Antennenanschluss mit einer Bajonettverbindung aufgesteckt wird. Sie kann über ein 15 m langes Kabel auch als Fernantenne eingesetzt werden.

An Zusatzzubehör ist ein Fernbetriebsgerät verfügbar, über (Feld-)Telephonleitung kann das Funkgerät „fernbesprochen“ werden.

Technisches Prinzip


SE-200 / LUX: Chassis von obenTechnisch handelt es sich beim Empfänger um einen Einfachsuper, das Antennensignal wird nach zwei HF-Stufen (1U4, 1T4) mit der 4. Harmonischen des Kanalquarzes (Bereich 4,745 - 7,245 MHz) gemischt (1R5), die erhaltene ZF von 3,02 MHz in drei Stufen verstärkt (1T4, 1T4, 1T4) und nach einer Limiterstufe (1U4) und Diskriminatorstufe (1N34) demoduliert, in zwei NF-Stufen (1U4, 3S4) verstärkt und auf den Kopfhörer gegeben, eine 1U4 wirkt im Regelkreis für den Squelch.

Im Sendebetrieb wird die NF vom Mikrophon zunächst verstärkt (3S4) und moduliert (1N34) ein Oszillatorsignal von 125,833 kHz (1T4), nach einer Frequenz - Versechsfacherstufe (1U4) wird das Signal von ca. 755 kHz vorverstärkt (1U4) mit dem Quarzoszillatorsignal des Sendequarzes (4,745 - 7,245 MHz) gemischt (1N34 x 2), durchläuft zwei Frequenz- Verdopplerstufen (3S4 und dann zwei mal 3S4) um in der Sendeendstufe von zwei Röhren 5618 nochmals verstärkt zu werden.

Röhrenbestückung

V1 (1U4, 1. HF-Vorstufe); V2 (1T4, 2. HF-Vorstufe); V3 (1R5, Mischstufe); V4 (3S4, Oszillator 4,745-7,245 MHz); V5 (1T4, 1. ZF-Stufe); V6 (1T4, 2. ZF-Stufe); V7 (1T4, 3. ZF-Stufe); V8 (1U4, Limiter); zwei 1N34 im Diskriminator; V9 (1U4, Rauschverstärker) und 1N34 im Squelch; V10 (1U4, 1. NF-Stufe); V11 (3S4, 2. NF-Stufe).
V12 (3S4, MMikrophon-VErstärker); V13 (1T4, Oszillator 125,833 kHz); eine 1N34 als Phasenmodulator; V14 (1U4, Frequenzvervielfacher (x 6)); V15 (1U4, Sende-Vorverstärker 733 kHz); zwei 1N34 als Sender-Mischer mit dem OSzillatorsignal von V4; V16 (3S4, erste Frequenzverdopplerstufe); V17, V18, (zwei 3S4, zweite Frequenzverdopplerstufe); V18, V19 (zwei 5618, Sendeendstufe, die zweite Röhre 5618 wird nur bei Generatorbetrieb zur Erhöhung der Ausgangsleistung zugeschaltet).

Entwicklung

Um 1949/1951 entwickelte man bei Zellweger ein frequenzmoduliertes Tornisterfunkgerät, welches im gleichen Frequenzbereich wie das aus amerikanischem Surplus erworbene FIX und REX arbeiten sollte, mehrkanalfähig und auch für den mobilen Einsatz geeignet sein sollte.

Die Entwicklung erlebte Verzögerungen, so dass sich die Artillerie entschied, das U.S.-amerikanische Funkgerät SCR-610 aus Surplusbeständen zu erwerben, welches in der Schweiz dann unter der Bezeichnung REX resp. SE-201 in den Einsatz kam.

Technisch basierte das Zellwegerfunkgerät auf dem Konzept des SCR-610, die vier Arbeitskanäle waren quarzkontrolliert, bei der Kanalwahl mit einem Drucktastenaggregat werden gleichzeitig die Antennen- und Empfängerschwingkreise und Antennenanpassung mitabgestimmt; vom Uem Geräte Mech mussten die Kanäle nach Einsetzen der Quarze vorabgestimmt werden. Im Gegensatz zu den Einkanalgeräten FOX / SE-100 und den Zweikanalgeräten REX und RTS fiel die Auswahl von vier Arbeitskanälen bereits grosszügig aus.

Interessant ist der Ansatz, den Handkurbelgenerator SE-200 GU für den Fahrzeugbetrieb gleich als Einankerumformer zu nutzen.

Eine Gerätevariante für den stationären Einsatz (SE-200 WR) kam nur in geringen Stückzahlen zum Einsatz, das Netzspeisegerät N200 wurde ebenfalls später konstruiert und die Anlage damit zum stationären Betrieb ergänzt.

Einsatz

Da bereits Surplus-Geräte beschafft worden waren und Autophon mit der SE-206/9 Reihe eine interessante Alternative entwickelt hatte, wurden vom SE-200 letztendlich nur 1500 Geräte (die Dokumentation „Funkstationen der Armee“ spricht von 1300 Stationen zu einem Etatpreis von 6'500.- Fr.) zum Einsatz bei der Infanterie und leichten Truppen hauptsächlich zur Sicherstellung der Verbindungen Bat - Kp beschafft.

Die Geräte kamen 1952/3 zur Truppe und blieben bis 1975 im Einsatz, 1977 erfolgte dann die Liquidation.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/se-200.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/15 18:54 von 127.0.0.1