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SE-303: G3L
Grosse 3 Kilowatt Langwellenstation, G3L oder SE-303; hergestellt von Telefunken, Berlin.
Die Grosse Langwellen - Funkstation G3L wurde von der Telefunken GmbH, Berlin, um 1932 entwickelt und gelangte 1934/36 zur Truppe; insgesamt wurden 6 Stationen beschafft, die bei den Übermittlungstruppen zum Einsatz kamen. Die damit ausgerüsteten Schweren Funkerkp der Armee stellten auf Langwelle Kommandoverbindungen auf Stufe Armee sicher.
Technische Daten
Stromversorgung
- Benzingenerator: Drehstrom - Generator (380 V, 50 Hz) zum Betrieb mit Benzinmotor.
Dimensionen
- Sendewagen: 6,20 x 2,25 x 2,80 m; 6000 kg
- Funk - Betriebswagen: 6,20 x 2,25 x 2,80 m; 4100 kg
- Aggregat, verladen auf Lastwagen; 1500 kg
Zubehör
- Antennenmaterial: Üblicherweise wurde die G3L / SE-303 an einer dreidrähtigen 80 m Langen T / L - Antenne betrieben, welche zwischen zwei je 22 m hohen Steckmasten errichtet wurde, der Platzbedarf für die Station betrug 40 x 100 m.
- Wellenmesser
Stationsmaterial
Die Grosse Langwellen - Funkstation G3L wurde von der Telefunken GmbH, Berlin, um 1932 entwickelt und gelangte 1934/36 zur Truppe, insgesamt wurden 6 Stationen beschafft, die bei den Übermittlungstruppen zum Einsatz kamen. Die damit ausgerüsteten Schweren Funkerkp der Armee stellten auf Langwelle Kommandoverbindungen auf Stufe Armee sicher.
Üblicherweise war die Station mobil im Einsatz, sie bestand aus einem Zugfahrzeug mit verladenem Bezinaggregat zur Sender - Spannungsversorgung (1500 kg), einem Zweiachsanhänger als Senderwagen mit dem Langwellensender (6000 kg) und dem ebenfalls zweiachsigen Funk-Betriebswagen mit der Empfangsanlage und Hellschreiber - Ausrüstung (4100 kg).
Eine Station G3L war während des Aktivdiensts im „Funkerhaus“ in Bern, der festen Funkstation des Armeekommandos, installiert und wurde unter anderem auch für regelmässige Morseübungssendungen verwendet.
Der dreistufige Telefunken - Sender Spez 914Bs ist in vier Teilbereichen mittels Variometern durchstimmbar, alle Kreise laufen im Gleichlauf; die Antennenabstimmung erfolgt mittels Schleifdraht - Variometern.
Im Sender arbeiten 20 Röhren, davon im Steuerkreis eine Röhre RS329g, im Mittelkreis eine RS329g, und im Leistungskreis weitere vier RS329g, die Sendetrioden sind gittermoduliert.
Die Station erreicht eine Ausgangleistung von 3000 W in Telegraphie tonlos (A1) und 1000 Watt in Telegraphie tönend, Telephonie und Hellschreiben.
Als Empfänger kam der Telefunken Langwellenempfänger Spez 470Bs resp.E31 zum Einsatz. Der dreikreisige Geradeausempfänger deckt einen Frequenzbereich von 100 - 1091 kHz in vier Bereichen ab und ist mit sechs Stück RE074 neutro bestückt.
Später wurde der E31 vom Autophon-Allwellenempfänger E39 abgelöst.
Technisches Prinzip
Röhrenbestückung
Sender Spez 914Bs: sechs Gleichrichter RG49, sechs RS329g, davon je eine in der Oszillator- und Treiber- und vier in der Sendeendstufe, fünf Röhren RS237, davon drei als Taströhren und zwei als Modulatorröhren, zwei RE084k in der Modulatorvorstufe, eine RGN2504 zur Gleichrichtung der Sperrspannung.
Empfänger: siehe E31 resp. E39.
Entwicklung
Die Entwicklung der Funkstation erfolgte 1932 bei Telefunken in Berlin, die Station wurde als Novität mit dem damals hochmodernen Hell-Fernschreibverfahren ausgerüstet, diese Übertragungsart erwies sich beim Einsatz auf Langwellen im Gegensatz zur Kurzwelle als stabil und zuverlässig.
Einsatz
Die Grosse Langwellenstation wurde 1932 bei Telefunken, Berlin entwickelt und in sechs Stationen zu einem Stückpreis von 228'000.- Fr. 1934/36 beschafft.
Zunächst war die G3L / SE-303 in den Fk Kp 27 und 28 im Einsatz, kam dann zur Fk Kp Lst und wurde 1961 zurückgezogen und liquidiert, die Verbindungen im Armeerahmen wurden später durch die Funkfernschreibstation SE-415 sichergestellt.