Inhaltsverzeichnis
SE-405: Z-Station
Z-Station. Mobilversion ZM-Station resp. SE-405; hergestellt von der Radio Corporation of America.
Die mit Geräten aus dem Hause RCA aufgebaute Flugfunkstation SE-405 umfasst einen Kurzwellensender und -empfänger und zwei UKW-Sender und -empfänger.
Bei den Fliegertruppen wurde sie als Z-Station / SE-405/f fix installiert als Bodenfunkstation oder Berg - Relaisstation oder auch mobil in einem Kastenwagen Saurer 4×4 als ZM-Station / SE-405/m eingesetzt um 1948/50 beschafft.
Technische Daten
- Prinzip: Funkstation bestend aus einem Kurzwellensender und -Empfänger sowie zwei UKW-Sendern und -empfängern
- Kurzwelle: Sender AVTG 500R (RCA), Frequenzbereich 2 - 20 MHz, Betriebsarten A1 (CW), A3 (AM), Sendeleistung A1, A3: 500 Watt
- Ultrakurzwelle (VHF): zwei VHF-Sender, Frequenzbereich 105 - 156 MHz, Betriebsarten A2 (Telegraphie tönend), A3 (Telephonie AM), Sendeleistung A2, A3: 225 Watt
- VHF - Empfänger: zwei Stück E-505 / BC-624; Frequenzbereich 100 - 162 MHz
- Frequenzbereich: auf Kurzwelle 2 - 20 MHz; auf VHF (Air Band) 105 - 156 MHz
Stromversorgung
- Die Stromversorgung kann über eine Drehstromnetzspeiseanlage 250 / 380 / 500 V resp. von einem Benzinaggregat PE-95 mit 220 V / 60 Hz erfolgen.
Dimensionen
Zubehör
- Als Kurzwellenantenne war eine Dipolantenne mit 70 Ohm-Zuführung oder Betrieb an der Rutenantenne des Fahrzeugs möglich
- Für UKW / VHF dienten im Sendebetrieb zwei Dipolantennen oder eine Wagen - Dipolantenne, zum Empfangsbetrieb die Hauptantenne oder zwei Hilfsdipole.
- Zur Station gehören noch ein Messsender Boonton Modell 80 (zur Abstimmung der UKW-Sender) und ein Kathodenstrahl - Oscilloskop Dumont Modell 292.
Stationsmaterial
Mit der Umstellung des Flugfunks in den VHF-Bereich gegen Ende der Vierzigerjahre (z.Bsp. Einführung P51 „Mustang“ 1948 und Beschaffung De Havilland DH-100 „Vampire“ 1948) wurden neue Bodenfunkstationen für den Boden- Luft- Verkehr notwendig, zusätzlich mussten mit Bergstationen Funkverbindungen zwischen den Flugplätzen und Einsatzzentralen errichtet werden.
Die zu diesem Zweck von RCA beschaffte Flugfunk - Bodenstation SE - 405 / Z-Station besteht aus einem Kurzwellenteil und einem UKW-Flugfunkteil. Einige der Stationen kamen fix eingebaut als Flugplatzstationen oder fernbetriebene Bergrelaisstationen zum Einsatz, andere waren in einem Saurer - Kastenwagen mobil einsetzbar.
Als Kurzwellensender kommt ein RCA 500 Watt - Sender AVTG 500 R zum Einsatz, der in den Betriebsarten CW(A1) und Telephonie (A3) betrieben werden kann. Das Kurzwellenband wird in drei Bereichen überstrichen, die Frequenzen sind quarzgesteuert. Im Bereich 2 - 5 MHz entspricht die Quarzfrequenz der Sendefrequenz, im Bereich 5 - 13 MHz wird die Sendefrequenz von der Quarzfrequenz verdoppelt, im Bereich 13 - 20 MHz verdreifacht, zu den entsprechenden Bandbereichen sind die entsprechenden Spulensätze einzusetzen. Die Antenne wird mit dem Abstimmgerät BC - 939 A angepasst.
Als Kurzwellenempfänger dient der CR-91, einer technisch etwas optimierten Variante des klassischen RCA-Empfängers AR-88LF mit zusätzlicher Langwellenabdeckung. Der Einfachsuperhetempfänger mit einer Zwischenfrequenz von 735 kHz ist mit 14 Röhren bestückt.
Auf den Ultrakurzwellen kommen zwei Sender mit einer Ausgangsleistung von 225 Watt zum Einsatz, die im Bereich 105 - 156 MHz arbeiten. Auch hier werden werden durch Stecken oder Ziehen von Kurzschlussbügeln Frequenzverdoppler und Verdreifacherstufen aktiviert oder umgangen. Neben normaler amplitudenmodulierter Telephonie (A3, wie im UKW-Flugfunkband heute noch üblich) kann mittels schaltbarem Tongenerator auch in tönender Telgraphie (A2) gearbeitet werden.
Als UKW-Empfänger dienen 2 Stück E-505, dem amerikanischen BC-624 entsprechend. Dieser Empfänger arbeitet üblicherweise quarzgesteuert, die Zwischenfrequenz des Superhets liegt bei 120 kHz.
Technisches Prinzip
Röhrenbestückung
- in der Hochspannungs - Stromversorgungseinheit zwei Röhren 872A oder 4B32, zwei Glimmlämpchen
- in der Niederspannungs - Stromversorgungseinheit vier Röhren 866A oder 3B25, fünf Glimmlämpchen
* in den beiden VHF-Empfängern RCA E-505 / BC-624: eine Röhre 9002, drei Röhren 9003, drei Röhren 12SG7, eine Röhre 12AH7, eine Röhre 12J5, eine Röhre 12C8, eine Röhre 12H6, eine Gleichrichterröhre 5Y3.
Entwicklung
Einsatz
Die Z-Station / SE-405 wurde 1948 in einer Anzahl von 11 Stationen beschafft. Die mobilen Stationen ZM / SE-405/m blieben bis 1969 im Dienst, die festen Stationen SE-405/f verrichteten bis 1990 ihren Dienst.
Als Flugleiterstation war die Station SE-405 beispielsweise auf den Militärflugplätzen Payerne und Locarno / Mt.Ceneri installiert.