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de:stg-100

Stg-100

Blattfernschreiber Stg-100; hergestellt von Siemens & Halske, München.

Zum Einsatz teils im drahtgebundenen Fernschreibnetz, teils in den Funknetzen mit den schweren Stationen SE-430, kam in der Schweizer Armee sehr verbreitet der Siemens - Fernschreiber 100 / T.app 100 BY resp. Stg-100 zum Einsatz.

Das Gerät wurde als Nachfolger des Stg-34 resp. des davon abgewandelten Blattschreibers T. typ. 37 beschafft, das Volumen des Fernschreibmaterials war wesentlich geringer, als das der Gerätschaften aus den Dreissigerjahren.

Siemens Stg-100

Technische Daten

Stromversorgung

  • Netzbetrieb: 220 V Wechselstromnetz (am SG-61 umschaltbar von 110 - 250 V)

Dimensionen

Die ganze Fernschreibanlage Stg-100 findet in zwei voluminösen Kisten Platz:

  • Kiste A: Transportkiste: 617 x 682 x 762 mm; 83 kg
    • Blattfernschreiber Siemens T. App 100 BY mit Tragrahmen: 33 kg
  • Kiste B: Ergänzungskiste: 617 x 682 x 762 mm; 131 kg
    • Netzspeisegerät SG 60/61: 25 kg
    • Einton- Telegraphiegerät ETT-60: 19 kg
    • Simultangerät 60: 24 kg
  • optional:
    • Universal-Fernschaltgerät UFG-62: 16.2 kg

Das Gesamtgewicht der Anlage beträgt 213 kg.

Zubehör

  • Netzspeisegerät SG 60/61: zur Spannungsversorgung aus dem Lichtnetz, Trenntransformator, Eingangsspannung umschaltbar von 110 - 250 Volt, der Zeiger des Messinstruments muss bei der grünen Marke für 220 V stehen.
  • Einton- Telegraphiegerät ETT-60: stellt die 60 V Spannung für den Linienstromkreis bereit (vom Netzspeisegerät her, alternativ durch Stützakkumulatoren; das ETT-60 wandelt die Einfachstromimpulse des Fernschreibers in 1500 Hz-Tonimpulse um, welche direkt oder über das Simultangerät SIM-60 an die Fernleitung weitergegeben werden. Im Empfangsbetrieb selektiert ein Bandfilter die 1500 Hz-Fernschreibersignale (Bandpas 1400 - 1600 Hz)
  • Simultangerät 60: zwischen ETT-60 und die Fernleitung geschaltet, erlaubt das Simultangerät 60 die gleichzeitige Verwendung einer Verbindung für Fernschreib- und Telephoniebetrieb. Der Rufstrom vom Kurbelinduktor des Feldtelephons von 30 Hz wird im Rufumsetzer in ein Rufsignal von 1000 Hz umgesetzt, das über Funkverbindungen weitervermittelt werden kann.
  • Universal-Fernschaltgerät UFG-62: mit dem UFG-62 kann ein Fernschreiber entweder ans öffentliche Telexnetz oder über eine handvermittelte Zentrale angeschlossen werden und es lassen sich auch Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen zwei Fernschreibern mit Standleitungen realisieren. Im Lokalbetrieb kann der Fernschreiber eingesetzt werden, um ohne Aussendung Lochstreifen zu kontrollieren, etc. - der Fernschreiber bleibt dennoch für eingehende Anrufe auf Empfang.
  • Telekrypto 61: zur automatischen Verschlüsselung der über die Fernschreibverbindung laufenden Meldungen.
  • Rundschreibgerät: Mit dem Rundschreibgerät kann eine Meldung von einem Fernschreiber gleichzeitig an sechs Empfänger versendet werden.

Siemens Stg-100

Anlagematerial

Beim Fernschreiber Siemens & Halske Stg-100 handelt es sich um einen Blattfernschreiber, der Signale nach CCITT No.2. / Baudot Code 50 Baud verarbeiten kann, zu speziellen Einsatzzwecken kann er durch Auswechseln eines Zahnradsatzes auf 75 Baud umgestellt werden. Der Fernschreiber ist mit einem angebauten Lochstreifensender (rechts) und Lochstreifenstanzer (links) ausgerüstet und verfügt über einen automatischen Namengeber.

Die Stromversorgung erfolgt über das Netzspeisegerät SG 60/61 aus dem Lichtnetz mit 220 V Wechselstrom.

Das Simultangerät SG-60 erlaubt bei laufendem Telegraphieverkehr die gleichzeitige Kommunikation per Telephon. Da der für die Sprachverständigung wichtige Frequenzbereich von 1200 - 1800 Hz (um die Telegraphiefrequenz von 1500 Hz) ausgefiltert wurde, war die Sprachverständigung erheblich eingeschränkt und die Telephonverbindung lediglich als Dienstverbindung vorgesehen. Zudem wurde im Gerät der Induktorruf des (Feld-)Telephonapparates auf ein 50 Hz - Rufsignal umgesetzt, die einwandfreie Funktion bedingte, dass der Rufumsetzer an beiden Stationen eingeschaltet war.

Das Eintontelegraphiegerät ETT-60 erlaubte den Einsatz des Fernschreibers auf verstärkten Telephonleitungen des öffentlichen Netzes, zur Einwahl ins öffentliche Telex-Netz musste das Universal - Fernschaltgerät UFG-62 eingesetzt werden.
Eintontelegraphiegerät ETT-60

Über lange Jahre blieb der Siemens Stg-100 der Standardfernschreiber der Schweizer Armee, hier mit Speisegerät SG-61 und Eintontelegraphiegerät ETT-60.
Siemens Stg-100
Wenn kein geeigneter Tisch verfügbar war, konnte durch eine veränderte Anordnung der Zwischenwände der Transportkisten ein Arbeitsplatz mit Regalen für die Zusatzgeräte improvisiert werden.

Verschlüsselte Nachrichten können zusammen mit dem CCITT-Verschlüsselungsgerät Telekryptogerät Modell 61 versandt werden. Im Gegensatz zum Telekrypto 53 resp. dem ebenfalls mit dem 14 Segment-Code des ETK arbeitenden KFF-58 kann das Telekrypto 61 den 5 Bit-Code gemäss CCITT No.2 der Fernschreibmaschinen chiffrieren.

Technisches Prinzip

Röhrenbestückung

Entwicklung

Einsatz

Ab 1959 wurden 2500 Anlagen und 1985 nochmals 650 Fernschreiber aus PTT-Surplusbeständen angeschafft.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/stg-100.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/14 14:37 von mb