Mehrkanalgerät MK II resp. MK 2, Firmenbezeichnung ZT 11e; hergestellt von Brown Boveri.
Zur Ausnutzung einer Richtstrahlverbindung zur gleichzeitigen Übermittlung mehrerer Gespräche entwickelte Brown Boveri um 1946 das Mehrkanalgerät MK 2, das gleichzeitig bis sechs Kanäle bedienen konnte.
Zum Einsatz kam das MK II mit den Richtstrahlgeräten TLD (SE-213) und HK-1.
Das Gesamtgewicht der Anlage liegt ohne Kabel- und Zubehörkisten bei 397 kg.
Das Mehrkanalgerät MK II ist in drei Apparateschränke eingebaut, mit jeweils 125 kg Gewicht ist die Anlage kaum mehr transportabel und konnte somit fast nur festinstalliert zum Einsatz kommen.
Im Apparateschrank 1 finden sich die Spannungsversorgung, Sende- und Empfangsverstärker und die Trägerfrequenzgeneratoren. In den beiden praktisch gleich aufgebauten Apparateschränken 2, 3 finden sich jeweils für drei Sprachkanäle die Kanaleinheiten (mit Ringmodulatoren und Filterketten) und die Rufumsetzer. Jeweils oben im Apparateschrank finden sich die entsprechenden Mess- und Prüfvorrichtungen mit einem Röhrenvoltmeter zur Kontrolle der Röhren und Schaltkreise.
Die Sprechkanäle werden jeweils unterhalb von sechs Trägerfrequenzen übertragen:
Kanal 1 | Kanal 2 | Kanal 3 | Kanal 4 | Kanal 5 | Kanal 6 | |
Trägerfrequenz | 40 kHz | 45 kHz | 50 kHz | 55 kHz | 60 kHz | |
Modulationsfrequenz | 300 - 3400 Hz | 300 - 3400 Hz | 300 - 3400 Hz | 300 - 3400 Hz | 300 - 3400 Hz | 300 - 3400 Hz |
übertragenes Seitenband | 36,6 - 39,7 kHz | 41,6 - 44,7 kHz | 46,6 - 49,7 kHz | 51,6 - 54,7 kHz | 56,6 - 59,7 kHz | 61,6 - 64,7 kHz |
Zum Betrieb über eine TLD-Verbindung mit einer Relaisstation muss zur Verstärkung des Signals ein Relaisverstärker ZT 11g zwischengeschaltet werden.
Mehrkanalgerät in Frequenzmultiplextechnik zur Übertragung von sechs Sprech- oder Telegraphiekanälen.
Die Anlage wurde gemeinsam mit der SE-213 (TLD) von Brown Boveri in den Jahren 1942/45 entwickelt und erst 1946 in der relativ geringen Stückzahl von 22 Gerätesätzen zu je 48'750.- Fr. bestellt. Von der Richtstrahlstation HK-1/m, mit der sich ein Einsatz empfohlen hätte, wurde nur eine kleine Vorserie geordert.
Die Auslieferung der Geräte zog sich bis 1950 hin, bereits um 1965 wurden die Anlagen liquidiert.
Die Geräte kamen in den Fk Kp und Fl Uem Kp auf Richtfunkstrecken mit der TLD zum Einsatz. Da sie relativ schwerfällig zu transportieren und nur in kleinen Stückzahlen geordert wurde, konnte die TLD ihren Vorteil nicht ausspielen und kam nur selten für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zum Einsatz.