Netzbetrieb
Waren die frühesten Funktelegraphischen Anlagen noch mit Akkumulatoren und Anodenbatterien betrieben oder wurden von Bezingeneratoren gespiesen, setzten sich bald Geräte durch, welche mit Netzstrom betrieben werden konnten.
Die klassischen Schweizer Geräte können von einer Vielzahl von Netzspannungen gespiesen werden, meist ist die Spannung 220 V (oder 250 V, da die nominale Netzspannung heute 230 V liegt) die richtige Position.
Wenige U.S.-amerikanische Geräte sind mit dem originalen Netztransformator für 110 V ausgerüstet und müssen vom Schweizer Netz mit einem Vorschalttransformator oder einem Regeltrenntransformator betrieben werden, so die Empfänger der SM46, sofern sie nicht später von einem Funkamateur auf die üblichen 220 Volt Netzspannung umgebaut wurden - vor Anschluss immer kontrollieren!
Nicht selten begegnet man der Edisonfassung im Zubehörfach. Der - seit Jahrzehnten verbotene - sogenannte „Stromdieb“ konnte anstelle einer Glühbirne in eine Lampenfassung eingeschraubt werden, die Glühbirne schraubte man in die Fassung des „Stromdiebs“, und von einer zweipoligen Kupplung konnte der „Saft“ zum Betrieb des Funkgeräts auch im Keller-KP bezogen werden.
Vorschriften des SEV, welche eine Trennung von Beleuchtung und Steckdosen („Anzapf“) vorgesehen haben, machten den nicht-militärischen Einsatz seit Jahren strafbar - in der Landwirtschaft war der „Stromdieb“ in der Werkzeugkiste stets ein gern eingesetztes Utensil.
Für sämtliche modernen Geräte werden Dreiphasen-Stecker mit Schutzleiter verwendet. Die klassischen Geräte mit zweipoligem Anschluss sollten nur an Steckdosen mit FI-Sicherung oder am besten über einen Trenntransformator betrieben werden.