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de:se-106

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   * [[Akku / Batteriebetrieb]]: NiFe-Akkumulator 10 Ah, dreizellig, 3,3 - 4,2 Volt   * [[Akku / Batteriebetrieb]]: NiFe-Akkumulator 10 Ah, dreizellig, 3,3 - 4,2 Volt
   * [[Hand- / Tretgenerator]]: [[G-106|Handgenerator GP5F]]   * [[Hand- / Tretgenerator]]: [[G-106|Handgenerator GP5F]]
-  * [[Netzbetrieb]]: +  * [[Netzbetrieb]]: Das Netzspeisegerät [[NG K1 K1A P5 P5F]] wurde erst später verfügbar. 
 Im Gegensatz zu den Vorgängerstationen [[SE-104|P]] und [[SE-105|P5]], für deren Betrieb Spezialbatterien notwendig waren, wurde das P5F mit einem Akkumulator ausgerüstet, der mit dem [[G-106|Handgenerator]] nachgeladen werden kann und zum Empfangsbetrieb ausreicht, zum Sendebetrieb muss der Handgenerator betrieben werden. Im Gegensatz zu den Vorgängerstationen [[SE-104|P]] und [[SE-105|P5]], für deren Betrieb Spezialbatterien notwendig waren, wurde das P5F mit einem Akkumulator ausgerüstet, der mit dem [[G-106|Handgenerator]] nachgeladen werden kann und zum Empfangsbetrieb ausreicht, zum Sendebetrieb muss der Handgenerator betrieben werden.
  
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 {{:images:se-106-p5f-geraet-front.jpg?direct&500|SE-106: P5F-Gerät}}\\  {{:images:se-106-p5f-geraet-front.jpg?direct&500|SE-106: P5F-Gerät}}\\ 
-Das Gerät besteht aus einem Apparatekasten mit der eigentlichen Funkstation, dem Wechselrichter und dem NiFe-Akkumulator, dieser bringt mit dem Akkumulator 22 kg auf die Waage, dazu kommt ein Generatorkasten und ein Sack mit Fernantennenmaterial mit 5,7 kg.+Das Gerät besteht aus einem Apparatekasten mit der eigentlichen Funkstation, dem Wechselrichter und dem NiFe-Akkumulator, dieser bringt mit dem Akkumulator 22 kg auf die Waage, dazu kommt ein Generatorkasten und ein Sack mit Fernantennenmaterial mit 5,7 kg. Der NiFe-Akkumulator wird in einem Fach auf der linken Geräteschmalseite verstaut, er ist mit einem Kabel mit unverwechselbarem Stecker angeschlossen, die Anodenspannung wird im Wechselrichter generiert, so dass zum Betrieb der P5F keine Anodenbatterien notwendig sind.
  
-Das Empfänger kann vom integrierten NIFe-Akkumulator oder mittels Handkurbelgenerator betrieben werden, zum Sendebetrieb muss auf jeden Fall der [[g-106|Generator]] herhalten, ein Relais verhindert, dass die Energie beim Sendebetrieb der Batterie entnommen wird.+Das Empfänger kann vom integrierten NiFe-Akkumulator oder mittels Handkurbelgenerator betrieben werden, zum Sendebetrieb muss auf jeden Fall der [[g-106|Generator]] herhalten, ein Relais verhindert, dass die Energie beim Sendebetrieb der Batterie entnommen wird.
 Die Sendeempfangsumschaltung erfolgt bei Telephoniebetrieb mittels der Sprechtaste, beim Telegraphiebetrieb automatisch, eine Sekunde nach Gabe des letzten Zeichens schaltet das Gerät automatisch auf Empfang. Die Sendeempfangsumschaltung erfolgt bei Telephoniebetrieb mittels der Sprechtaste, beim Telegraphiebetrieb automatisch, eine Sekunde nach Gabe des letzten Zeichens schaltet das Gerät automatisch auf Empfang.
  
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 Bei gedrückter Sendetaste muss mit der Antennenabstimmung auf maximalen Ausschlag am Antenneninstrument abgestimmt werden.\\  Bei gedrückter Sendetaste muss mit der Antennenabstimmung auf maximalen Ausschlag am Antenneninstrument abgestimmt werden.\\ 
 Das Instrument kann mit dem Knebelschalter zu Anzeige der Heizspannung resp. der Anodenspannung geschaltet werden, bei Generatorbetrieb muss die senkrechte Leuchtmarke erreicht werden, das Generatorrelais fällt bei ungenügender Generatorspannung ab und das Gerät schaltet auf Empfangsbetrieb. Das Instrument kann mit dem Knebelschalter zu Anzeige der Heizspannung resp. der Anodenspannung geschaltet werden, bei Generatorbetrieb muss die senkrechte Leuchtmarke erreicht werden, das Generatorrelais fällt bei ungenügender Generatorspannung ab und das Gerät schaltet auf Empfangsbetrieb.
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 Das Zubehörfach unter dem Sendeempfängereinschub durch Einbau des NiFe-Akkumulators und des Wechselrichters kleiner geworden; ein Segeltuchsack mit Kopfhörer, Morsetaste und Mikrophon findet weiterhin Platz. Ein Schalter am Mikrophon erlaubt es, die Senderöhren zur Batterieschonung bei reinem Empfangsbetrieb auszuschalten. In Stellung "Ein" sind die Senderöhren dauernd geheizt, bei längeren Sendepausen wird auf "Aus" geschaltet, beim Druck auf die Sprechtaste dauert es dann 4 Sekunden, bis die Senderöhren angeheizt sind und gesprochen werden kann. Das Zubehörfach unter dem Sendeempfängereinschub durch Einbau des NiFe-Akkumulators und des Wechselrichters kleiner geworden; ein Segeltuchsack mit Kopfhörer, Morsetaste und Mikrophon findet weiterhin Platz. Ein Schalter am Mikrophon erlaubt es, die Senderöhren zur Batterieschonung bei reinem Empfangsbetrieb auszuschalten. In Stellung "Ein" sind die Senderöhren dauernd geheizt, bei längeren Sendepausen wird auf "Aus" geschaltet, beim Druck auf die Sprechtaste dauert es dann 4 Sekunden, bis die Senderöhren angeheizt sind und gesprochen werden kann.
  
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 ==== Röhrenbestückung ==== ==== Röhrenbestückung ====
-Das Gerät war ursprünglich mit zwei etwas exotischen Röhrentypen, den Doppelpentoden [[PD120M]] und Leistungspentoden [[PP226M]] bestückt. Da diese Röhrentypen von Tungsram in der Kriegszeit kurz nach Produktionsbeginn nicht mehr verfügbar waren, wurde die Bestückung auf [[1E7G]] und [[CB220M]] verändert:+{{ :images:se-106-inside.jpg?direct&400|P5F / SE-106 Chassis}} Das Gerät war ursprünglich mit zwei etwas exotischen Röhrentypen, den Doppelpentoden [[PD120M]] und Leistungspentoden [[PP226M]] bestückt. Da diese Röhrentypen von Tungsram in der Kriegszeit kurz nach Produktionsbeginn nicht mehr verfügbar waren, wurde die Bestückung auf [[1E7G]] und [[CB220M]] verändert:
  
 V1 ([[1E7G]] statt [[PD120]], Sende-Oszillator); V2 ([[1E7G]], Frequenzverdopplerstufe); V3 ([[CB220M]] statt [[PP226M]], Sende - Leistungsstufe (Gegentaktschaltung)); V4 ([[CB220M]], Sende - Leistungsstufe); V5 ([[1E7G]], Senden: Gleichrichter für Antennenleistungsmessung; Empf.: Oszillator / Mischstufe); V6 ([[1E7G]], Senden: Mikrophonverstärker; Empf.: 1. ZF-Stufe, NF-Verstärkung); V7 ([[1E7G]], Senden: Tonfrequenzgenerator für [[A2]]-Aussendungen; Empf.: 2. ZF-Stufe, Audion); V8 ([[CB220M]], Modulatorröhre); V9 ([[CB220M]], Modulatorröhre). V1 ([[1E7G]] statt [[PD120]], Sende-Oszillator); V2 ([[1E7G]], Frequenzverdopplerstufe); V3 ([[CB220M]] statt [[PP226M]], Sende - Leistungsstufe (Gegentaktschaltung)); V4 ([[CB220M]], Sende - Leistungsstufe); V5 ([[1E7G]], Senden: Gleichrichter für Antennenleistungsmessung; Empf.: Oszillator / Mischstufe); V6 ([[1E7G]], Senden: Mikrophonverstärker; Empf.: 1. ZF-Stufe, NF-Verstärkung); V7 ([[1E7G]], Senden: Tonfrequenzgenerator für [[A2]]-Aussendungen; Empf.: 2. ZF-Stufe, Audion); V8 ([[CB220M]], Modulatorröhre); V9 ([[CB220M]], Modulatorröhre).
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 +Der gesamte Sendeempfängereinschub kann nach Lösen von drei mit einem roten Ring markierten Rändelschrauben nach vorn aus dem Gehäuse herausgezogen werden und ist für Wartungsarbeiten zugänglich, ein Multipolverbinder mit Schleifkontakten verbindet den Einschub mit dem Grundgerät.
  
 ==== Entwicklung ==== ==== Entwicklung ====
-Basierend auf den Erfahrungen mit der Entwicklung der Station K1 entwickelte die Firma [[Zellweger]] zunächst das leichte Patrouillenfunkgerät **[[SE-104|P-Gerät]]** und 1942 das grössere und leistungsfähigere [[SE-105|P5-Gerät]]. Für den Auftrag der Flieger-Flabtruppen musste die Röhrenbestückung an die trotz kriegsbedingter Engpässe noch in ausreichenden Quantitäten verfügbare [[1E7G]] und [[CB220M]] umgestellt werden. 1945/47 konnten 405 Geräte (gemäss der Dokumentation "Funkstationen der Armee" 400 Geräte zu einem Preis von 4'900.- Fr.) beschafft werden, die 1978 liquidiert wurden.+Basierend auf den Erfahrungen mit der Entwicklung der Station K1 entwickelte die Firma [[Zellweger]] zunächst das leichte Patrouillenfunkgerät [[SE-104|P-Gerät]] und 1942 das grössere und leistungsfähigere [[SE-105|P5-Gerät]]. Für den Auftrag der Flieger-Flabtruppen musste die Röhrenbestückung an die trotz kriegsbedingter Engpässe noch in ausreichenden Quantitäten verfügbare [[1E7G]] und [[CB220M]] umgestellt werden. 1945/47 konnten 405 Geräte (gemäss der Dokumentation "Funkstationen der Armee" 400 Geräte zu einem Preis von 4'900.- Fr.) beschafft werden, die 1978 liquidiert wurden.
  
 ==== Einsatz ==== ==== Einsatz ====
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 {{:images:se-105-p5-geraet-zu-pferd.jpg?direct&300|SE-105 gebastet}}\\   {{:images:se-105-p5-geraet-zu-pferd.jpg?direct&300|SE-105 gebastet}}\\  
  
-Die Stationsmannschaft eines P5 - Funkgeräts, die sogenannte Funkpatrouille, bestand aus 4 Personen, einem Korporal als Stationsführer, einem Funker , Schreiber und einem Kurbler (zur Betätigung des Handgenerators); im Verlauf wurde die Station für den ortsfesten Betrieb auch mit einem Netzspeisegerät ausgerüstet.\\ +Die Stationsmannschaft eines P5 - Funkgeräts, die sogenannte Funkpatrouille, bestand aus 4 Personen, einem Korporal als Stationsführer, einem Funker, Schreiber und einem Kurbler (zur Betätigung des Handgenerators); im Verlauf wurde die Station für den ortsfesten Betrieb auch mit einem Netzspeisegerät ausgerüstet.\\ 
  
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de/se-106.1702400390.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/12/12 17:59 von mb