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SE-210: Batteriekasten TL
Tragbar Leichte Funkstation, SE-210; hergestellt von Telefunken Zürich.
Die Tragbar Leichte Funkstation bestand aus vier Traglasten, dem Apparatekasten mit dem Sendeempfänger, dem Batteriekasten mit dem Heizakkumulator, den Anodenbatterien und der Umschaltung für Generatorbetrieb und Akkuladung, der Ergänzungskiste mit Antennenmaterial und Antennen - Anpassgerät und dem Tretgenerator TG85. Um 1943 kam dann ein Netzspeisegerät NG-TL zum Stationsmaterial dazu.
Technische Daten
- Prinzip: Batteriekasten, automatische Umschaltung bei Ladung
Stromversorgung
- Akku / Batteriebetrieb: Heizakkumulator 6 V; drei Anodenbatterien 60 V
- Hand- / Tretgenerator: Tretgenerator TG85 Scintilla
- Netzbetrieb: mit Speisegerät NG-TL umschaltbar auf 120, 145, 220, 250 V Wechselstrom.
Dimensionen
- Apparatekasten (Sendeempfänger) Ase 212: 405 x 490 x 217 mm, 22.5 kg
- Batteriekasten (Akku, Batterien und Akkuladeschaltung) Spez 992 Bs: 405 x 490 x 217 mm, 26.7 kg
- Tretgenerator TG85: 300 x 300 x 860 (Sattelhöhe) mm, 22.5 kg
- Ergänzungskiste (Antennenmaterial, Anpassgerät)
- Netzspeisegerät (NG-TL): 380 x 570 x 317 mm, 20.2 kg
Zubehör
- Das Zubehör, Apparate- und Maschinenkabel, zwei Kopfhörer, Sprechtaste (Sende-Empfangsumschalter mit aufgestecktem Mikrophon) und Morsetaste, ist im Batteriekasten verstaut.
Bedienung
Die tragbare leichte Station „TL“ bestehend aus Sendeempfänger, Batteriekasten, Tretgenerator oder Netzspeisegerät, Ergänzungskiste mit Zubehör und den zusammensteckbaren Antennenmasten ist nur bedingt tragbar.
Im Batteriekasten sind der 6 V - Heizakkumulator und die drei 60 V - Anodenbatterien untergebracht.
Das Apparatekabel verbindet den Batteriekasten mit dem Sendeempfänger im Apparatekasten.
Technisches Prinzip
Die Stromversorgung ist ausgesprochen ausgeklügelt. Im Empfangsbetrieb wird der Empfänger vom 6 Volt - NiFe-Heizakku und drei Anodenbatterien zu je 60 V im „Batteriekasten“ versorgt. Sobald der Tretgenerator getreten wird, bewirkt eine Relaisschaltung im Batteriekasten die Umschaltung auf Generatorspeisung. Der Heizakkumulator geht in Pufferbetrieb und heizt weiter die Empfängerröhren, der Empfänger erhält die Anodenspannung direkt vom Tretgenerator, der Sender erhält die Heiz- und Anodenspannungen vom Generator.
Einsatz
Die von Telefunken Berlin entwickelte Station SE469A resp. Stat 1002Bs wird von Telefunken Zürich gebaut; nach Lieferung einer Vorserie von drei Geräten im Jahre 1933 kommen die Seriengeräte ab Mai 1934 zur Truppe.
Ursprünglich hatte der Beckel des Batteriekastens eine Klappe, durch die das Apparate und Maschinenkabel nach aussen geführt werden konnten. Beim Betrieb mit geschlossenem Deckel konnte es allerdings bei Ladung des Akkumulators zur Gasentwicklung kommen, so dass es mindestens in einem Fall zu einer explosiven Entladung kam. Daraufhin durfte die Station nur noch mit offenem Batteriekastendeckel betrieben werden und die Klappen im Deckel wurden mit Nieten verschlossen.
Technische Unterlagen
- Stat 1003 Bs, „TL Flieger“, Werksanleitung