Inhaltsverzeichnis
SE-301: Fahrbar Schwere Funkstation
Fahrbar Schwere Funkstation, F.S.; hergestellt von Telefunken.
Die 1923/24 bei Telefunken Berlin entwickelte Fahrbar Schwere Funkstation F.S.25 war eine der ersten Telephonie - fähigen mobilen Funkstationen. 1925/28 wurden vier Stationen beschafft die 1937 zur Funker Kp 5 gelangten.
Technische Daten
-
- Sender: Telefunken Spez 219Bs; Frequenzbereich: 99 - 857 kHz
- Frequenzbereich: siehe oben
Stromversorgung
- Benzingenerator: Siemens - Generator (100 V, 500 Hz, 20A sowie 50V, 12 A), betrieben von einem Benzinmotor.
Dimensionen
- Apparatewagen 1100 kg, Maschinenwagen 1300 kg und Mastwagen 1400 kg
Zubehör
- Antennenmaterial: Üblicherweise wurde die Fahrbar Schwere Funkstation F.S. / SE-301 an einer 60 m langen T / L - Antenne auf zwei 12 m Steckmasten oder einer Schirmantenne betrieben.
Stationsmaterial
SE-301 Apparateprotze mit dem E25 / Spez 7Bs
Aufnahme publiziert von R. Ritter
SE-301 Apparateprotze mit dem E31 / Spez 470Bs
Aufnahme publiziert von R. Ritter
Die Station besteht aus drei einachsigen Protzwagen, einem Apparatewagen mit der Sende- und Empfangsapparatur, einem Maschinen- (mit dem Generator) und einem Mastwagen.
Der Telefunken - Sender Spez 219Bs ist von 350 - 3025 m (99 - 857 kHz) durchstimmbar. Im Sender arbeiten die Röhren RS55, zwei RS19 und ein Gleichrichter RG64.
Die Station erreicht eine Ausgangleistung von 200 W in Telegraphie tonlos (A1) und 70 Watt in Telegraphie tönend und Telephonie, der gleichgerichtete 500 Hz Wechselstrom wird zur Generierung der Tonfrequenz von 1000 Hz für die tönende Telegraphie mitgenutzt.
Als Empfänger kam zunächst ein Telefunken Empfänger Spez 7Bs (Empfänger E25) (zwei RE062t) mit nachgeschaltetem zweistufigen NF-Verstärker Spez 60Bs zum Einsatz, 1933 wurde er durch den Telefunken Langwellenempfänger Spez 470Bs / E31 ersetzt, der dreikreisige Geradeausempfänger deckt einen Frequenzbereich von 100 - 1091 kHz in vier Bereichen ab und ist mit sechs Stück RE074n bestückt.
Technisches Prinzip
Röhrenbestückung
Entwicklung
Die Fahrbar Schwere Funkstation F.S. wurde von der Telefunken GmbH, Berlin, um 1923/4 entwickelt und gelangte 1924/5 zur Truppe, insgesamt wurden vier Stationen beschafft.
Üblicherweise wurde die Station als Anhängerzug von zwei oder drei Protzfahrzeugen transportiert, nach dem Apparatewagen (1100 kg) folgten der Maschinenwagen (1300 kg) und ein Mastwagen (1400 kg). Die Manövriereigenschaften des noch an die Kavalleriezeiten erinnernden Zugs von Protzfahrzeugen mit Vollgummireifen waren ziemlich „herausfordernd“.
Einsatz
Zunächst wurden die jeweils den Armeekorps zugeordneten Funker Kp 1 bis 3 mit je einer Fahrbar Schweren Funkstation ausgerüstet; sie dienten zur Verbindung zwischen den Armeekorpsstäben.
Die im Kommandofunk verwendete F.S. 25 wurde 1937 der Funker Kp 5 zugeteilt, im Aktivdienst im 2. Weltkrieg wurde die Station gemeinsam mit dem Material der Schweren Motorfunkenstation zu einer tragbaren Version in Transportkisten umgerüstet, welcher nach 1951 die Bezeichnung SE-216 zugeteilt wurde.
Den letzten Einsatz fanden die vier Stationen unter der Bezeichnung SE-301 ab 1951 bei der Landsturm Fk Kp 57 / 58 bis zur Liquidation 1956.
F.S. 25 unterwegs
Image found at the Website of O'Neills Electronic Museum
F.S. 25 in Stellung bei Biasca
Image found at the Website of O'Neills Electronic Museum