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Frequency Meter BC-221-AH
Wellenmesser BC-221 resp. Frequency Meter BC-211-AH; hergestellt von hergestellt von U.S. Signal Corps, div. Hersteller.
Der Wellenmesser BC-211-(*) wurde in den Vierzigerjahren entwickelt und kam in der U.S.Armee verbreitet zum Einsatz. Das Gerät arbeitet als VFO mit einem integrierten Quarzoszillator und kam zur exakten Frequenzbestimmung von Sendern und Empfängern weitverbreitet zum Einsatz.
In der Schweiz wurden einige Geräte mit Gerätesätzen SCR-287 auch von der Armee beschafft, die Funkstation kam als H-Station oder SE-018 der Fliegertruppen zum Einsatz.
Technische Daten
- Betriebsarten: Frequenzkontrolle von Sendern und Empfängern
- Frequenzbereich: 125 kHz - 20 MHz
Stromversorgung
- Akku / Batteriebetrieb: sechs Anodenbatterien BA-2 zu 22,5 V und vier BA-23 Heizbatterien, entsprechend einer Anodenspannung von 135 V und Heizspannung von 6 V.
Dimensionen
- mm, kg
Zubehör
Bedienung
Der Wellenmesser BC-221 arbeitet als quarzkontrollierter Eichmarkengeber zur Eichung von Empfängern und Überlagerer zur Eichung von Sendefrequenzen.
Die Bedienelemente sind bei den verschiedenen BC-221 - Typen unterschiedlich auf der Frontplatte verteilt.
Beim BC-221A liegt der Hauptschalter auf der rechten unteren Ecke der Frontplatte. Zunächst müssen die Anoden- und Heizbatterien angeschlossen werden, resp. durch ein stabilisiertes Netzgerät ersetzt werden.
Der Skalenantrieb mit der Logskala kann mechanisch blockiert werden. Zur Einstellung wird mit dem Einstellknopf zunächst die im Sichtfenster erscheinende 100er-Stelle eingestellt, dann die Einer-Stelle auf der Rundskala eingestellt, die Ablesung erfolgt beim Pfeil in der 12 Uhr-Position. Mit der Nonius-Skala kann die Zehntels-Stelle abgelesen werden.
Die Frequenz in Hertz ergibt sich aufgrund der Tabelle im „Calibration Book“. Die Kalibrationstabelle wurde für jedes Gerät individuell erstellt (welch eine Aufgabe bei wohl hunderttausend gebauten Geräten), ohne diese Geräte-spezifische Tabelle ist der Wellenmesser faktisch unbrauchbar.
Da der Mutterquarz des Geräts auf 1000 kHz schwingt und auch Oberwellen ausgenutzt werden resp. Frequenzteiler zum Einsatz kommen, trifft eine Skalenposition auf verschiedene Frequenzen zu.
Im Low Band schwingt der VFOszillator im Bereich 125-250 kHz, durch Nutzung der zweiten, dritten oder vierten Oberwelle ist der Bereich 250-500, 375-750 oder 500 - 1000 kHz. Auch auf der fünften, sechsten und siebten Oberwelle werden Signale abgestrahlt, zur Messung wird dann erst wieder die achte Oberwelle für den Bereich 1000 - 2000 kHz genutzt.
Im High Band schwingt der Oszillator zwischen 2000 und 4000 kHz, ausgenutzt und im „Calibration Book“ angegeben sind die doppelte, vierte und fünfte Oberwelle entsprechend 4000 - 8000, 8000 - 16000 und 10'000 - 20'000 kHz; Signale erscheinen auch im Bereich der dritten Oberwelle, diese sind nicht in der Frequenztabelle aufgeführt und können zur Verwirrung Anlass geben.
Mit dem Quarzoszillator kann das Gerät kalibriert werden. Eine bekannte Frequenz auf einer der Oberwellen des 1000 kHz-Quarzes wird aufgrund der Angaben im „Calibration Book“ eingestellt. Eigentlich sollte nun ein hoher Pfeifton hörbar werden, der bei Annäherung an die korrekte Frequenz immer tiefer wird, bis zuletzt, wenn die Differenz nur noch wenige Hertz beträgt, ein Pulsieren oder rhythmisches Zischen hörbar wird. Sollte dieser Punkt nicht genau auf der Eichfrequenz liegen, wird dieser Eichpunkt aufgrund der Tabelle eingestellt und das Gerät mit dem „Corrector“ auf „Zero Beat“ (Verschwinden / Niederfrequenzwerden des Überlagerungstons) kalibriert. Dieser Kalibrationsvorgang soll nach einer Aufwärmphase von 15 - 30 Min. in der Arbeitstemperatur des Messobjekts erfolgen.
Zur Frequenzbestimmung eines Senders wird das Gerät zunächst auf einen der der vermuteten Senderfrequenz (gemäss Abledung auf der Sender-Frequenzskala) Eichpunkt kalibriert. Dann wird das lose angekoppelte Antennensignal aufgesucht, indem der VFO beim im Kopfhörer auftretenden Pfeifton solange verstimmt wird, bis der Ton tiefer wird und zuletzt verschwindet („Zero Beat“); die korrekte Stelle ist diejenige, bei der der Pfeifton um die Mittelposition auf beide Seiten höherfrequent wird.
Die Senderfrequenz muss allerdings einigermassen bekannt sein, da auf einer Skalenposition mehrere Frequenzen möglich sind (verschiedene Spalten im „Calibration Book“).
Zur Frequenzbestimmung einer Empfangsfrequenz wird zunächst das Signal auf dem Empfänger eingestellt, am besten im CW-Betrieb wird auf „Zero Beat“ abgestimmt.
Dann wird der auf einen möglichst nahegelegenen Eichpunkt kalibrierte Wellenmesser eingeschaltet und am BC-221 mit dem im Empfänger hörbaren Signal des Wellenmessers, welcher ein leises Empfangssignal übertönen kann, auf „Zero Beat“ abgestimmt. Aufgrund der Angaben im „Calibration Book“ kann aufgrund der Skalenablesung auf die Arbeitsfrequenz des Empfängers geschlossen werden, zwischen zwei Eintragungen im Calibration Book kann durch Interpolation die Frequenz noch etwas genauer bestimmt werden.
Auch in diesem Falle muss zur brauchbaren Frequenzbestimmung die Empfangsfrequenz zumindest einigermassen bekannt sein (durch eine geeichte Empfängerskala oder einen Absorptions-Wellenmesser).
Technisches Prinzip
Das Gerät besteht aus den Einheiten VFO (Variable Frequency Oscillator), Quarzoszillator (zur Kalibrierung des VFO), ein Mischer / Demodulator, in dem die Differenz zwischen den ersten beiden Oszillatorfrequenzen hörbar gemacht wird und eine NF-Stufe, in der das Ausgangssignal des BFO resp. der Oszillatorfrequenzdifferenz hörbar gemacht wird.
Röhrenbestückung
V1 (6SJ7 (VT-116-B), Variable Frequency Oscillator); V2 (6K8 (VT-167), Quarzoszillator); V3 (6SJ7 (VT-116), Audio-Verstärker) (dazu jeweils noch eine Röhre als Ersatz)
Entwicklung
Der Wellenmesser BC-221 wurde von den U.S.Signal Corps Laboratories entwickelt und in zahlreichen Varianten gefertigt, speziell aufwendig war das für jedes Gerät einzeln erstellte „Calibration Book“.
Einsatz
Der Wellenmesser BC-221 kam in der Schweiz zusammen mit der H-Station (SE-018) der Fliegertruppen und der SM46-Station (SE-402) zum Einsatz, die aus amerikanischem Surplus beschafft wurden.