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BG-510
Bediengerät BG-510, Teil des Luftlage-Reportagesystems S-510 / E-646 entwickelt von Zellweger AG, Uster
Technische Daten
- Frequenzbereich: 2 - 11,9999 MHz, Frequenzeinstellung mit dekad. Schaltern, Einstellgenauigkeit 1 kHz
- Fernbetrieb: über Feldtelephon - Zweidrahtleitung
Stromversorgung
- Batteriebetrieb: vier Batterien 7,5 V (ALN 6135-265-1751) oder 16 Stück UM-1 - Batterien 1,5 V (ALN 6135-265-1156)
- externe Speisespannung von 24 V (20 - 36 V) Gleichspannung, mitgeliefertes Netzspeisegerät NG/E-646
Dimensionen
- 380 x 155 x 360 mm; 10.6 kg
Zubehör
Bedienungsstelle
- Bediengerät BG-510 (10.6 kg)
- Tragtasche ZUB-510 mit Zubehör für die Bedienstelle, u.a. Mikrophon MIC-510 (in Köfferchen), Ortsbetriebs- und Telephon-Anschlusskabel, Ersatzsicherungen, Kerzenlaterne und eine Packung Kerzen (6.6 kg)
- Armeetelephon 53 (Atf 53) für die Diensttelephonverbindung zur Sendestelle (2.3 kg)
Sendestelle
- Sender S-510
- Speisegerät SG-510
- Netzkabel auf Kabelrolle, 50 m
- Tragtasche ZUB S-510 mit Kunstantenne KA-510/430, Anschlusskabel dazu, Ausbildungsantenne 5 m, Sicherungen zum SG-510, Taschenlampe; Armeetelephon 53,Tf - Anschlusskabel
- Antennenmaterial: im Standardeinsatz Betrieb mit einer Dipolantenne mit einem Zentralmast (Ant Mast 510/430, vier Mastrohre),
- Kiste mit Antennenmaterial (Ant Mat S-510)
- zwei Kabelrollen mit je 33 m HF-Kabel mit Koax-Anschlüssen Typ C
- automatischer Antennentuner AG-510/430.
Bedienung
Der Rundspruchsender S-510 im Luftlage - Reportagenetz der Flieger- Flabtruppen der Schweizer Armee kann komplett fernbetrieben werden.
Am Sender - Bediengerät BG-510, welches mit dem abgesetzt betriebenen Sender über eine zivile oder Feldtelephonlinie verbunden ist, werden alle Einstellungen vorgenommen, die Frequenz und ggf. die Gruppenrufadresse gewählt.
Das Mikrophon der Sprechstelle (MIC-510, dynamisch, 200 Ohm) wird mit dem Sender - Bediengerät BG-510 verbunden, der Sender wird innert weniger Sekunden vollautomatisch auf die entsprechende Sendefrequenz abgestimmt.
Zum Aufruf von Gruppen werden frequenzmoduliert die Gruppenaufrufsignale als Kombination der Tonfrequenzen 2500 und 2778 Hz übertragen, nach Übertragung des Adresszeichens werden die auf die entsprechende Gruppe A - G eingestellten Empfänger E-646 lautgestellt, ein Schlusszeichen vom Sender versetzt die Empfänger wieder in den Standby - Betrieb. Die Töne sind als Trillerpfeiftöne von 9 Sek. Betriebsart RN) respektive 3 Sek. (Betriebsart RK) vor den Aussendungen und als kurzes Schlusszeichen hörbar.
Auf der Frontplatte des Bediengeräts findet sich oben links der Hauptschalter, das Bediengerät kann mit vier 7,5 V Batterien netzunabhängig, mit 24 V Fremdspeisung oder einem Netzspeisegerät betrieben werden.
Neben dem Hauptschalter und befindet sich die taste und das Dysplay zur Durchführung automatischer Selbsttests.
Daneben liegt der Betriebsartenschalter, mit vier dekadischen Schaltern wird die Frequenz zwischen 2 und 12 kHz eingestellt. Darunter befinden sich die Kippschalter zum Aufruf der Empfänger von einer oder mehreren Adressgruppen, die Empfänger werden mit dem von Sender abgestrahlten Adresszeichen „geweckt“. An jeweils zwei Schraubklemmen kann ein Armeetelephon für die Diensttelephonverbindung zum Senderstandort (bei ausgeschaltetem BG-510) und die Zweidrahtleitung zum Sender angeschlossen werden. Entweder kommt eine bis 8 km lange Feldtelephonleitung oder eine zivile Telephonleitung an den Senderstandort zum Einsatz, bei Nutzung des zivilen Telephonnetzes ist der Distanz zwischen Bedienungsstelle und Senderstelle keine Grenze gesetzt.
Kontrollampen ganz rechts auf der Frontplatte geben über den Betriebszustand Auskunft.
Die Diensttelephonverbindung zwischen BG-510 und Senderstandort S-510 kann nur bei ausgeschaltetem BG-510 genutzt werden, während des Sendebetriebs werden Sprach- und Steuer - Signale über die Leitung übertragen. Allerdings kann von der Sendestelle die Betriebsstelle auch während des Sendebetriebs mit dem Kurbelinduktor am Armeetelephon aufgerufen werden (das Anrufzeichen wird elektronisch umgesetzt) und das Diensttelephongespräch kann dann in einer Sendepause erfolgen.
Die zum System gehörigen Empfänger E-646 sind in einem sehr ähnlichen Design ausgeführt und stammen ebenfalls von Zellweger AG, Uster. Im Selektivrufbetrieb stummgeschaltet kann der Empfänger mit einem Batteriesatz mehrere Tage lang betrieben werden.
Technisches Prinzip
Fernbediengerät zum Sender S-510, Steuerung von Frequenz, Betriebsart und Selektivruffunktionen.
Bestückung
Das Bediengerät BG-510 ist vollständig halbleiterbestückt.
Entwicklung
Von der GRD wurde die Beschaffung eines Alarm - Kurzwellenrundspruchsystem zu Beginn der Siebzigerjahre öffentlich aus, den Zuschlag erhielt das System S510/E646 von Zellweger, Uster. Bis Ende 1973 sollten ein Sender und fünf Empfänger als Prototypen bereitstehen, erst nach verschiedenen Nachbesserungen wurde das System 1978 zum Einsatz bei der Truppe abgenommen und in den Achzigerjahren eingeführt.
Allerdings hatte zwischenzeitlich die Richtstrahlkommunikation der Kurzwelle als Haupt - Verbindungstechnik zwischen Truppenkörpern den Rang abgelaufen, so kam das Rundspruchsystem S-510 lediglich im Luftlage - Reportagenetz der Flieber/Flab-Truppen zum Einsatz.